Die Krankheit offen ansprechen

In einem Workshop im Bistumshaus Schloss Hirschberg spricht Kerstin Kählig darüber, wie ein offener Umgang mit der Krankheit Epilepsie gelingen kann.

Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie gibt Tipps

Viele Menschen, die an Epilepsie erkrankt sind, haben dadurch Benachteiligungen erfahren, z. B. im Arbeitsleben. Anja U. musste erleben, dass sich Bekannte von ihr abgewendet haben, als sie von ihrer Krankheit erfuhren. Dennoch ist es wichtig, offen zu sein und über Epilepsie zu sprechen. Wie das gelingen kann, hat die Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie der Rummelsberger Offenen Angebote Nürnberg Betroffenen bei einem Workshop mit dem Titel „Selbstsicheres Verhalten bei Epilepsie: Kontakt aufnehmen, Gespräche führen & mehr“ gezeigt. Dieser war Teil eines Wochenendseminars im Bistumshaus Schloss Hirschberg im Altmühltal, veranstaltet vom Landesverband Epilepsie Bayern.

„Wir haben einen Leitfaden erhalten, wie man es anderen erzählen kann“, sagt die Teilnehmerin Anja U. Für die Nürnbergerin war es besonders interessant, die Erfahrungen und Meinungen von anderen Betroffenen zu hören. Aus dem Workshop hat sie deshalb Denkanstöße mitgenommen. Sie will offener und mutiger mit ihrer Krankheit umgehen. Das ist auch für Steffan Kurbasik wichtig. Bei seinem letzten Arbeitgeber hat er die Krankheit offen angesprochen. „Ich bin sehr gut eingestellt, deshalb habe ich nicht so große Probleme“, sagt Kurbasik. Allerdings sei er durch die Medikamente etwas langsamer, das könne in unserer Gesellschaft, die auf Leistung aufgebaut sei, manchmal schwierig werden.

 

 

Kerstin Kählig und Bernhard Köppel beraten und schulen Betroffene und Angehörige zu Epilepsie.

Den Workshop unter Leitung von Kersting Kählig und Bernhard Köppel empfand Steffan Kurbasik als sehr gut strukturiert. Lediglich die knappe Zeit war ein Problem. So konnten nicht alle Übungen in Kleingruppen umgesetzt werden.Die Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie Mittelfranken hat bereits zum dritten Mal einen Workshop in Hirschberg gehalten. Im vergangenen Jahr stand dieser unter dem Titel „Und es geht doch – Krankheitsbewältigung und soziale Kompetenz bei Epilepsie“. Im Jahr zuvor lautete das Thema „Ich erkläre meine Krankheit – Aufklärung und offener Umgang mit Epilepsie“.Die Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie beinhaltet schwerpunktmäßig die Beratung von Betroffenen, Angehörigen und Institutionen die im schulischen oder beruflichen Umfeld mit Menschen mit Epilepsie arbeiten. Daneben gehören Bildungsangebote, Seminare, Vorträge und Gruppenangebote für Betroffene, Angehörige, Mitarbeiter aus Institutionen, Schulen oder Kitas sowie Arbeitgeber zum Angebot. Das gesamte Programm richtet sich an Menschen aus ganz Mittelfranken.Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten statt. In Rummelsberg, Erlangen, Ansbach und Weißenburg veranstaltet die Beratungsstelle regelmäßig Außensprechtage.

 

Claudia Rummel & Kerstin Kählig,

Rummelsberger Offene Angebote

 

Kontakt:

Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie
Kerstin Kählig, Bernhard Köppel
Ajtoschstr. 6
90459 Nürnberg
Tel.: 0911 439442714
epilepsie-beratung(at)rummelsberger.net
www.beratung-epilepsie.de

 

 

Bilder – Quelle: LV Epilepsie Bayern