Isar-Amper-Klinikum München

Die Neurologische Klinik am Isar-Amper-Klinikum bietet seit Oktober eine Spezialambulanz für geistige Menschen mit Epilepsie an

Neue Ambulanz für Menschen mit Epilepsie und Mehrfachbehinderung

Seit Oktober 2014 können an Menschen mit schwer behandelbaren Epilepsien und geistiger Behinderung Neurologischen Spezialambulanz des kbo-Isar-Amper-Klinikums in München-Haar behandelt werden.

Damit findet eine zentrale Forderung des Landesverbandes Epilepsie Bayern und der Lebenshilfe München endlich Gehör: Mit großer Sorge beklagen beide seit Jahren die mangelhafte fachärztliche Versorgung der Menschen mit geistiger Behinderung in München und Oberbayern. Dies gilt im Besonderen für die stationäre und für die ambulante Behandlung schwerer Epilepsien kombiniert mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung. „In der Angehörigen-Beratung der Lebenshilfe München erfahren wir sehr oft, dass Menschen mit Behinderung nur noch mit großen Hürden in den Arztpraxen und Kliniken aufgenommen werden.“, sagt Margret Meyer-Brauns, selbst Mutter eines epilepsiekranken jungen Mannes mit geistiger Behinderung. „Bisher nehmen Eltern, Angehörige, rechtliche Betreuer und Einrichtungen der Behindertenhilfe weite Wege auf sich, um dem besonderen Bedarf ihrer Betreuten gerecht zu werden.“

„Unsere Ambulanz ist fast einzigartig in Oberbayern, es gibt keine vergleichbare in der Umgebung“, freut sich die Leiterin der Ambulanz, Dr. Astrid Peters-Weist. Nicht nur Patienten des Klinikums steht die Ambulanz im Rahmen des Neurologischen Konsildienstes offen, es können sich auch Patienten von außerhalb anmelden. „Die Patienten benötigen nur eine Überweisung des Haus- oder Facharztes, um sich in der Ambulanz vorstellen zu können“ erklärt die Neurologin.

Vor allem wendet sich die Ambulanz an Patienten mit einer schwer einstellbaren Epilepsie und geistigen Behinderung. „Bislang behandeln vor allem Hausärzte die Patienten in ihrer Praxis. Wir möchten diese unterstützen und eine optimierte Versorgung der Patienten anbieten, bei Bedarf können wir auch eine stationäre Notfallversorgung in der Neurologischen Klinik gewährleisten“ betont Dr. Peters-Weist, die im Rahmen ihrer Facharztweiterbildung das Zertifikat „Epilepsie“ der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie erworben hat. Häufig sind die Patienten schwerst erkrankt, meist bereits seit ihrer frühen Kindheit. Auch deswegen ist es wichtig, dass Dr. Peters-Weist und ihr Team zeitnahe Termine vergeben können.

Dr. Astrid-Peters Weist, die Leiterin der neuen Ambulanz

Sehr eng arbeitet Dr. Peters-Weist mit dem Epilepsiezentrum des Universitätsklinikums München (Campus Großhadern) unter Leitung von Prof. Dr. Soheyl Noachtar zusammen, einem der größten Epilepsiezentren Deutschlands.

Als Fürsprecher der Epilepsie-Ambulanz in der Öffentlichkeit engagierten sich insbesondere die Lebenshilfe München und der Landesverband Epilepsie Bayern e.V. „Die Lebenshilfe und der Landesverband Epilepsie Bayern haben uns sehr stark unterstützt, damit wir die Genehmigung für die Ambulanz von der Kassenärztlichen Vereinigung bekommen haben“, so Dr. Peters-Weist.

Auch Chefarzt Prof. Dr. Martin Marziniak zeigt sich erfreut: „Die Epilepsie-Ambulanz ist ein wichtiger Baustein unseres medizinischen Leistungsspektrums“.

Doris Wittig-Moßner,
LV Epilepsie Bayern e.V.

Kontakt und Anmeldungen für Epilepsie-Ambulanz:


Frau Kathrin Brauer
Tel: 089 45623543
kathrin.brauer(at)kbo.de


kbo-Isar-Amper-Klinikum gemeinnützige GmbH
Vockestraße 72
85540 Haar bei München
www.isar-amper-klinikum.de

 

 

Bilder – Quelle: kbo, München