Neue Wege in der Epilepsietherapie:

Der Verein epihilfe e.V. stellt sich vor

Ein neu gegründeter Verein erleichtert finanziell bedürftigen Epilepsie-Patienten den Zugang zur Epilepsietherapie mittels transkutaner Vagusnervstimulation.

In unserem Gesundheitssystem ist der Weg, bis die Kosten für eine Therapie eventuell von den Krankenkassen übernommen werden, oft sehr weit. Nicht selten vergehen viele Jahre. Die Aufwendungen für neue Behandlungsmethoden, die gerade für pharmakoresistente Epilepsie-Patienten so wichtig sind, müssen daher oft von den Patienten selbst getragen werden. Viele Patienten können sich diese dann schlichtweg nicht leisten. Eine dieser Therapien ist die transkutane Vagusnervstimulation.

Stefan Braun, tätig als Notar in Erlangen, hat nun Anfang des Jahres zusammen mit einigen Mitstreitern den Verein epihilfe e.V. ins Leben gerufen. Ziel des Vereins epihilfe e.V. ist es unter anderem, gemeinsam mit Anbietern von Geräten zur transkutanen Vagusnervstimulation neue Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Im Rahmen von sogenannten epihilfe-Programmen erhalten Patienten die Möglichkeit, Therapiegeräte zur transkutanen Vagusnervstimulation zu vergünstigten Konditionen zu beziehen.

epiKurier: Herr Braun, wie ist die Idee entstanden, den Verein epihilfe e.V. zu gründen?

Herr Braun: Ein naher Verwandter von mir ist im Kindesalter an Epilepsie erkrankt. Ich habe also miterlebt, wie schwierig es ist, die geeignete Behandlung zu finden. Die transkutane Vagusnervstimulation war mir lange bekannt. Da die Therapie ohne Operation erfolgt und die Nebenwirkungen als gering einzustufen sind, halte ich diese für sehr interessant. Jedoch sind die Kosten für viele Patienten zu hoch. Daher entstand die Idee, den Verein epihilfe zu gründen.

epiKurier: Was genau macht der Verein?

Herr Braun: Der Verein verhandelt unter anderem mit Herstellern von Therapiegeräten zur transkutanen Vagusnervstimulation spezielle Preise für finanziell bedürftige Epilepsie-Patienten. So ist es bereits gelungen, mit der Firma cerbomed ein solches epihilfe-Programm ins Leben zu rufen. Patienten, die in dieses Programm aufgenommen werden, erhalten die Möglichkeit, ein Therapiegerät für € 30,- im Monat, über eine Laufzeit von 30 Monaten, zu mieten. Normalerweise kostet das Gerät der Firma cerbomed meines Wissens derzeit € 100,- im Monat, bei einer Laufzeit von 18 Monaten.

epiKurier: Was müssen Patienten tun, um am epihilfe-Programm teilnehmen zu können?

Herr Braun: Die Patienten müssen einen kurzen „Antrag“ auf Teilnahme am epihilfe-Programm ausfüllen und dabei ihre finanzielle Bedürftigkeit nachweisen bzw. begründen. Ein Entscheidungsgremium innerhalb des Vereins prüft dann, ob der Patient in das Programm aufgenommen werden kann. Wenn dem so ist, bekommt der Patient eine positive Nachricht von uns. Mit diesem „Bescheid“ kann er dann das Therapiegerät zum vergünstigten Preis direkt beim Hersteller bestellen, der dann auch die weitere Abwicklung und Betreuung über-nimmt.

epiKurier: Werden auch andere Therapien gefördert bzw. arbeitet der Verein noch mit anderen Unternehmen zusammen?

Herr Braun: Der Verein wurde erst vor kurzem gegründet und fokussiert sich derzeit voll auf die transkutane Vagusnervstimulation. Wir sind froh, dass wir mit cerbomed bereits das erste Unternehmen im Boot haben. Natürlich hoffen wir, dass sich die transkutane Vagusnervstimulation weiter verbreitet und dass bald weitere epihilfe-Programme auch mit anderen Anbietern und ggf. weitere Fördermodelle folgen. Auch anderen Therapieformen steht der Verein grundsätzlich offen gegenüber, nach unserer Satzung können wir diese derzeit jedoch nicht fördern.

epiKurier: Wie kann man sich an epi-hilfe wenden?

Herr Braun: Am besten schreiben uns Interessenten eine E-Mail an info(at)epihilfe.de oder hinterlassen uns eine Nachricht unter der kostenlosen Rufnummer 0800 37444533. Momentan ist das Telefon nur zeitweise besetzt. Weitere Informationen findet man auch unter www.epihilfe.de.

Wir freuen uns auch sehr, dass wir im Mai am diesjährigen Patiententag im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie in Bonn mit einem kleinen Stand vertreten waren, um unseren Verein und unser Angebot näher bekanntmachen zu können.

Kontakt:

epihilfe e.V.
Postfach 13 29, 91003 Erlangen
Tel.: 0800 37444533
info(at)epihilfe.de
www.epihilfe.de