DBI-EPIbreath®

Wie DBI-EPIbreath® genau funktioniert, zeigt ein kleiner englischer Kurzfilm auf der Internetseite von DBI (www.dbi.ch)
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Neuer Test ermöglicht Menschen mit Epilepsie mehr Lebensqualität

 

Die erfolgreiche Behandlung von Epilepsie kann eine Herausforderung sein. Fast jeder Mensch mit Epilepsie reagiert unterschiedlich auf die medikamentöse Behandlung. Therapeutisches Drug Monitoring (TDM), also die Bestimmung der individuellen Medikamentenspiegel im Blut der Betroffenen, spielt eine große Rolle bei der Kontrolle von epileptischen Anfällen. Denn selbst ein optimaler Medikamentenspiegel mancher Antiepileptika führt nicht zwingend zum gewünschten Therapieerfolg und Nebenwirkungen können auftreten. DBI-EPIbreath® ist ein neuer, nicht-invasiver Test zur Bestimmung des Medikamentenspiegels von Valproat in Echtzeit.

 

Die Auswahl eines geeigneten Antiepileptikums hängt sehr stark von individuellen Faktoren der Betroffenen ab. Das gleiche Präparat wird von verschiedenen Personen unterschiedlich gut toleriert und kann große Unterschiede im Wirk- und Nebenwirkungsprofil aufweisen. Ein Antiepileptikum mit einem breiten Wirkprofil wie Valproat ist eine sehr gute Wahl bei generalisierten und schwer klassifizierbaren Epilepsien. Zu Beginn der Behandlung wird eine geringe Dosis verabreicht, die so lange erhöht wird, bis die Betroffenen anfallsfrei sind oder unakzeptable Nebenwirkungen auftreten. Erweist sich das Medikament als ungeeignet, wird der Prozess mit einem anderen Antiepileptikum oder einer Kombination mehrerer Antiepileptika wiederholt, bis die Anfälle bei gleichzeitig minimalen Nebenwirkungen unter Kontrolle gebracht werden. Dieser Prozess kann langwierig und mitunter frustrierend sein und muss zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls wiederholt werden, wenn die Betroffenen Rückfälle erleiden oder therapieresistent werden.

 

Es ist wichtig, so schnell wie möglich einen Behandlungsplan zu etablieren, um die Anfälle nach der Diagnose unter Kontrolle zu bringen. Das erfordert nicht nur eine schnelle Diagnosefindung, sondern auch eine schnelle Auswahl des Antiepileptikums. Die Blutabnahme im Rahmen des TDM spielt nach dem Behandlungsbeginn eine wichtige Rolle. Bei Kindern ist diese problematisch, weil sie schmerzhaft ist. Zudem kann es schwierig sein, eine ausreichende Blutmenge zu erhalten. Aber auch viele Erwachsene empfinden eine Blutabnahme als unangenehm oder können sogar phobisch reagieren. Bis die Testergebnisse dann vorliegen, kann es mehrere Tage dauern. Einige Betroffene, die nicht auf die Behandlung ansprechen oder unter Nebenwirkungen leiden, müssen regelmäßig kontrolliert werden, und Blutabnahmen können zumeist nicht beliebig oft wiederholt werden. Infolgedessen haben die behandelnden Ärzte teils nicht die gewünschten Informationen, um die medikamentöse Behandlung optimal zu steuern.

Die Atemgasanalyse mit DBI-EPIbreath® ist ein komplementärer Ansatz zum traditionellen TDM, der dazu entwickelt wurde, die Behandlung mit Antiepileptika zu unterstützen. Es ist der erste nicht-invasive Test, CE-zertifiziert nach IVDD, der den Medikamentenspiegel und das Ansprechen auf die Behandlung mit Valproat in Echtzeit im Atem misst. Das Testergebnis wird in weniger als zehn Minuten geliefert. Die Betroffenen müssen lediglich in ein Gerät, ein sogenanntes Massenspektrometer, ausatmen. DBI-EPIbreath® wertet dann die Daten mit Hilfe mathematischer Algorithmen aus und bestimmt schnell die Konzentration des gesamten und freien Valproats im Blut. Zusätzlich liefert der Test eine relative Abschätzung bezüglich des Ansprechens auf die medikamentöse Behandlung sowie des Auftretens von Nebenwirkungen. Ein großer Vorteil von DBI-EPIbreath® ist, dass der Test beliebig oft wiederholt werden kann. Dies macht ihn zu einem idealen komplementären Ansatz zur Blutanalyse. Besonders hilfreich ist dies bei der Behandlung von Kindern oder wenn aus einem anderen Grund regelmäßiges Testen erforderlich sein sollte, z. B. bei Nichtansprechen auf die Behandlung. Zusätzlich zur Bestimmung des Valproat-Spiegels gibt eine Grafik Auskunft über Veränderungen über die letzten 12 Monate, was hilfreich zur Beurteilung der Stabilität der Behandlung sein kann.

 

Ziel ist es, den Test an Universitätskliniken einzusetzen. Die Bestimmung von Valproat im Atem von Menschen mit Epilepsie ist erst der Anfang, denn der Test von Deep Breath Intelligence (DBI) wird in den nächsten Jahren um weitere anti-epileptische Wirkstoffe ergänzt. Zudem wird ein „offline collector“ entwickelt, mit dem Betroffene eine Atemprobe beim Arztbesuch oder von zu Hause aus abgeben können. Diese wird dann im Labor untersucht und das Testresultat dem Arzt zugestellt. Mithilfe der Atemgasanalyse können auch Biomarker für andere Erkrankungen frühzeitig identifiziert werden, so dass noch mehr Menschen von dieser schnellen und nicht-invasiven Methode profitieren könnten.

 

Kathrin Müsch

 

 

DBI ist ein Healthtech-Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, das an nicht-invasiven Lösungen zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten und TDM arbeitet.