Digitale Barrierefreiheit

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Bilder in den sozialen Medien sprechen lassen

 

Wer von uns hat noch nicht besondere Momente und schöne Eindrücke mit dem Smartphone oder dem Fotoapparat festgehalten und den Wunsch verspürt, diese Bilder sofort mit Freunden, der Familie oder der ganzen Welt zu teilen? Gerade in der Zeit der Corona-Pandemie und der eingeschränkten Kontaktregelungen ist das soziale Bedürfnis danach gestiegen.

 

Mit der Digitalisierung ist es ein Leichtes, andere Menschen am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Es gibt viele Programme und Apps, die dies mit wenigen Klicks ermöglichen. Um niemanden auszugrenzen, sollten wir auch an die Menschen denken, die unsere Bilder nicht richtig wahrnehmen oder gar nicht sehen können. Wie viele Mitbürger hiervon allein in Deutschland betroffen sind, ist nicht genau bekannt – weltweit sind es mehr als zwei Milliarden Menschen.

 

Blinde, stark sehbehinderte oder von dieser Technik einfach begeisterte Mitmenschen nutzen Vorleseprogramme, sogenannte Screenreader. Nutzer von Apple-Systemen sind begeistert von VoiceOver. Android-Anwender finden auf ihrem Smartphone die vorinstallierte App TalkBack. Für PC, Tablet und Notebook gibt es ebenfalls derartige nützliche Programme und Einstellungen. All diese Anwendungen benötigen für eine Bilddarstellung eine Bildbeschreibung, den sogenannten Alternativtext.

 

Das World-Wide-Web-Consortium (W3C), ein international agierendes Standardisierungsgremium für Webtechnik, veröffentlichte zuletzt 2018 Anforderungen an die Barrierefreiheit von Webseiteninhalte und Apps. Diese befinden sich aktuell in der Richtlinie   WCAG 2.1.

 

Eine Technik, die leicht umzusetzen ist, ist die Verwendung des Alternativtextes für sogenannte „Nicht-Textinhalte“. Sinn: Der Text soll hierbei den Inhalt des Fotos wiedergeben. Bei Bildern, unverlinkt und ohne Funktion, genügt eine kurze Bildbeschreibung in einfacher Sprache.

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Alternativtexte bei Facebook eingeben

Abermillionen User nutzen täglich unterschiedliche Netzwerke und teilen leidenschaftlich Texte, Bilder und Videos. Die digitalen sozialen Medien (auch unter dem Begriff „Social Media“ bekannt) beeinflussen uns immer mehr. Ein bekanntes Netzwerk ist Facebook, des gleichnamigen amerikanischen Unternehmens. Einmal registriert, können Freundschaften geschlossen, Berichte erstellt und verbreitet werden. Genauso schnell lassen sich die eigenen Bilder hinzufügen und veröffentlichen. Selten verwenden die User dabei die Möglichkeit von eigens verfassten Alternativtexten. Dabei ist es so leicht!

 

Einfach bei einem Post, den Sie gerade erstellen:

 

1. Dem Bericht ein Bild hinzufügen.

2. Die Maus über das Bild im Beitrag  führen.

3. Die eingeblendete Funktion „Bearbeiten“ anklicken.

4. Im eingeblendeten Fenster die Funktion „Alternativtext“ auswählen.

5. Das Feld „benutzerdefinierter Alternativtext“ ausfüllen.

6. Vorgang speichern.

7. Beitrag posten.

 

Generell empfiehlt es sich, den Alternativtext knapp zu formulieren und nicht mehr als 80 bis 100 Zeichen zu verwenden. Dabei wird auf Einleitungen, wie „Bild zeigt …“ verzichtet.

 

In der Grundeinstellung übernimmt Facebook diese Aufgabe für den User und setzt selbstständig automatisch generierte Alternativtexte ein. Hierbei kommen verschiedene Technologien zum Einsatz. Einfach mal nachprüfen und sich überraschen lassen, was dabei erzählt wird!

 

Die Möglichkeit, einen Alternativtext zu verwenden, gilt übrigens auch für Ihr Profilbild und Ihren Hintergrund – vergessen Sie bitte nicht, diese ebenfalls zu bearbeiten.

 

Ein Tipp für Grafiken mit Text

Bei eingefügten Aktionsplakaten ist der angebotene Platz für den Alternativtext nicht ausreichend. Besonders wenn die Grafik zusätzlich Textinformationen beinhaltet. Hier sollte die ausführliche Bildbeschreibung und insbesondere der abgebildete Text im Beitrag als Beschreibung wiederholt werden. Mancher User grenzt die Beschreibung der Grafik vom zu postenden Haupttext mit einer Zeile von drei +++ ab und beginnt in einer neuen Zeile mit „Das Bild zeigt …“.

 

Instagram und Facebook

Wer Fotos auf Instagram und Facebook postet und die Funktion „Apps verknüpfen“ nutzt, kann ein Bild automatisch auf beiden Plattformen posten. Das ist einerseits praktisch, hat aber den Haken, dass der Alternativtext nicht übernommen wird. Also in diesem Fall die Alternativtexte in beiden Apps bearbeiten. So können die verwendeten Screenreader das Foto überall richtig beschreiben.

 

Mit diesem Artikel wollten wir Ihnen einen kleinen Einblick in das Thema „Digitale Barrierefreiheit“ geben und Sie dazu ermutigen, Ihre Posts und Informationen barrierefrei an Ihre Freunde und Follower auf Social Media weiterzugeben.

Axel Höhmann,

Mitglied Behindertenbeirat Stadt Bayreuth