Station JERWA in Vogtareuth

© Schön Klinik Vogtareuth

Transition für junge Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen und Behinderung

 

Unter dem Begriff Transition (lat. „transitio“ für Übergang) versteht man den Transfer von Jugendlichen mit chronischen Krankheiten in die Erwachsenen-Medizin. Mit Erreichen des 18. Lebensjahres endet auch für junge Erwachsene mit Epilepsie die Behandlung beim Neuropädiater bzw. Kinder- und Jugendarzt, der Wechsel zum Neurologen steht an.

 

Was in der Theorie so einfach klingt, stellt sich in der Praxis oft als schwierig heraus – vor allen Dingen, wenn die jungen Erwachsenen eine neurologische Erkrankung und eine Behinderung haben.

 

Viele Familien erleben diesen Übergang als sehr belastenden und lebensverändernden Einschnitt. Die Betroffenen erhalten oft nicht mehr die notwendige Betreuung, die zur Behandlung ihrer schweren und meist chronischen Verläufe nötig ist.

 

Im ambulanten Bereich bietet sich inzwischen die Möglichkeit für diesen Personenkreis, von den meist flächendeckend vorhandenen Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) in eines der seit einigen Jahren bestehenden Medizinischen Zentren für Menschen mit Behinderung (MZEB) zu wechseln. Eine aktuelle MZEB-Übersichtskarte ist auf der Internetseite der Bundesarbeitsgemeinschaft für medizinische Zentren für Erwachsene mit geistiger und mehrfacher Behinderung zu finden (BAG MZEB): www.bagmzeb.de

 

Aber im stationären Bereich? Da gibt es riesige Lücken in der Versorgung und nur vereinzelt „Leuchtturm“-Projekte, die hier den großen Bedarf decken.

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Aus diesem Grund hat die Schön Klinik Vogtareuth im Fachzentrum für Neurologie eine neue stationäre Abteilung für Betroffene zwischen 18 und 28 Jahren gegründet: „JERWA – Medizin für Junge Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen und deren Folgen“. Die Abteilung untergliedert sich in eine Intermediate Care (IMC) und eine Normalstation. Auf der JERWA-IMC können Patienten mit akutmedizinischer Problematik behandelt werden, auf der Normalstation stehen barrierefreie Einzelzimmer zur Verfügung, die z.B. ein „Rooming-in“ von Begleitpersonen ermöglichen.

 

Interdisziplinär und interprofessionell aufgestellt besteht neben den verschiedenen fachärztlichen Professionen (u. a. Epileptologie, Chirurgie, Orthopädie, Urologie, Schmerz- und Psychotherapie) eine enge Zusammenarbeit mit einem Team aus Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Musiktherapeuten und einem psychosozialen Dienst.

 

Zusätzlich zu einem breiten klassischen Behandlungsspektrum für akute und chronische neurologische Erkrankungen werden auch komplementärmedizinische Behandlungsverfahren wie z.B. Akupunktur und Feldenkrais-Therapie angeboten.

 

Da die Klinik in Vogtareuth seit vielen Jahren Erfahrung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit neurologischen und orthopädischen Erkrankungen hat, stellt JERWA die folgerichtige Ergänzung dar, um betroffenen jungen Erwachsenen und Angehörigen den Übergang, sprich die Transition, in die Erwachsenen-Medizin zu erleichtern und deren zielgerichtete Versorgung sicherzustellen.

 

Kontakt

Schön Klinik Vogtareuth

Fachzentrum für Neurologie

Sekretariat Medizin für junge Erwachsene

Diane Orr und Heike Müller

Krankenhausstraße 20

83569 Vogtareuth

Tel.: 08038 901652

vog-neurologie(at)schoen-klinik.de

www.schoen-klinik.de/junge-erwachsene