"Auf dem Weg zum Ziel"

7.1 2001 Artikel über die 5. Redaktionssitzung in Dillingen


Kurz vor Weihnachten, am 18. - 20.12.2000, fand in der Lehrerakademie Dillingen die letzte Redaktionssitzung des Lehrerteams um R. Windisch im alten Jahrtausend statt. Das bereits erarbeitete Konzept für den Akademiebericht zum Thema AnfalIskrankheiten wurde weiter mit Inhalt und Gehalt gefüllt. In arbeitsteiligen Gruppen wurde das Thema Epilepsie erneut unter verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet wie etwa Epilepsie und Beruf, Epilepsie und Kunst, Epilepsie in der Literatur, Epilepsie und Religion, Epilepsie und Medizin. Hierbei stießen wir auf viele interessante, aber auch kuriose oder erschreckende Informationen. So wurde im Mittelalter die "Fallsucht" sehr oft mit bösen Geistern in Verbindung gebracht, die man mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aus den "befallenen" Körpern der betroffenen Menschen zu entfernen suchte. Da wurden Techniken wie "Steinschneiden" (die Krankheit in Form eines Steines aus dem Schädel herausschneiden) oder "Baden im Blut eines Gehenkten" als Therapie zur Heilung benutzt. Daneben erschienen die Rezepte: "Einnahme von geriebenen Hasenknochen oder getrocknetem Maulwurfblutes" schon fast harmlos. Vor allem aber versuchte man die Krankheit durch Gebete zu heilen. So waren vor allem St. Vitus und St. Valentin die "heiligen Helfer der fallenden Not". Warum gerade diese Heiligen gewählt wurden, wurde mit dem mundartlichen Gleichklang des Ausrufes "Fall mit hin" oder dem "va lentino (= geh langsam)" zu erklären versucht. Frau B. Lillge erstellte in Zusammenarbeit mit dem Institutsrektor Herrn U. Petz eine Homepage für den Landesverband Epilepsie: www.epilepsy-bayern.de


Dort sind die Ziele und Aufgaben des Landesverbandes nachzulesen, ebenso der epikurier. Es werden Ansprechpartner aufgelistet und Informationen über Fachkonferenzen gegeben. Zusätzlich wird über die Kooperation der Landesverbände, NRW und Bayern Epilepsie, berichtet. Als weiterer Tagesordnungspunkt stand ein Film der Firma Cyberonics auf dem Programm mit dem Thema: "Die Behandlung der Epilepsie mittels Vagus-Nerv-Stimulation".


Es wurde eine Epilepsietherapie vorgestellt, die mittels Einsetzens eines herzschrittmacher-ähnlichen Gerätes unter die Haut des Patienten mit medikamentenresistenten oder inop-rablen Krankheitsbildern bei etwa einem Drittel der Behandelten eine spürbare Anfallsveringerung bewirken kann.


Unser geplantes FiIm-Projekt über Anfallskrankheiten im Schulalter ist leider wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeiten nicht weiter gediehen. Aber, um mit einem Lebensweisheitenspruch abzuschließen: "In den kleinen Dingen liegt der Samen zum Glück, man muss nur die Entwicklung abwarten können."

Agnes Hehenberger