Bayerische Staatsmedaille für Renate Windisch

Vorbildlicher Einsatz

Sozialministerin Stamm zeichnete die Sonderschulrektorin aus


SCHWANSTETTEN - Am Freitag wurde in Würzburg der Sonderschulrektorin Renate Windisch von Bayerns Arbeits- und Sozialministerin Barbara Stamm die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste verliehen.Renate Windisch ist Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Schwabach-Roth sowie der Frühförderung für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder.

VorbildfotoStaatsminister und Stimmkreisabgeorneter Dr. Manfred Weiß gratulierte der in Schwanstetten wohnenden Geehrten zu dieser hohen Auszeichnung. Renate Windisch, so der Minister, engagiere sich seit Jahren selbstlos und aufopferungsvoll für die Belange der Behinderten und habe sich daher besondere soziale Verdienste um den Freistaat Bayern erworben. Ihr vorbildlicher Einsatz übersteige bei weitem ihre berufli-che Pflichterfüllung und werde daher zu Recht mit dieser besonderen Ehrung gewürdigt, sagte Weiß.

Man könne gar nicht oft genug in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, was es für unsere Gesellschaft bedeute, dass sich Menschen wie Renate Windisch mit hoher Einsatzbereitschaft uneigennützig in den Dienst des Anderen und der Allgemeinheit stellen. Diese ehrenamtlichen Kräfte würden mit viel Idealismus ihre Aufgaben wahrnehmen, auch wenn dies manche Opfer und manche Einschränkung im Privatbereich bedeute.

Wichtiger Schulversuch

Renate Windisch war maßgeblich am Schulversuch des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus zur "Kooperation der Schule zur individuellen Lebensbewältigung mit Allgemeinen Schulen" beteiligt. Als Referentin bei Fortbildungen oder auf pädagogischen Fachtagungen bringt sie ihre in richtungsweisenden Unterrichtsprojekten gewonnenen Erfahrungen über den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern.

Viele Initiativen

Seit mehr als 15 Jahren setzt sich Renate Windisch mit großer Kraftanstrengung für epilepsiekranke Menschen und deren Angehörige ein. Sie gründete zunächst in Schwabach innerhalb der Lebenshilfe eine der ersten deutschen Selbsthilfegruppen für epilepsie-kranke Menschen. 1988 war sie Gründungsmitglied der Deutschen-Epilepsiegesellschaft und bis 1992 Mitglied des Vorstandes.

Den "Landesverband Epilepsie Bayern e.V." rief sie 1992 ins Leben und ist seither dessen Vorsitzende. Dank ihrer vorbildlichen Öffentlichkeitsarbeit gibt es heute 35 Selbsthilfegruppen in ganz Bayern.

1995 hat sie zusammen mit Herrn Prof. Dr. Glötzner von den Rummelsberger Anstalten die ständige "Fachkonferenz Epilepsie Bayern" initiiert, in der medizinische, schulische und psychosoziale Betreuungskonzepte für diesen Personenkreis erarbeitet werden.

Windisch ist zudem als einzige Vertreterin der Selbsthilfe im Deutschen Epilepsie-Kuratorium tätig. Im Landesverband Bayern der Lebenshilfe ist sie stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses "Kinder und Jugendliche" und arbeitet in diesem Gremium an derGestaltung zeitgemäßer Förderschulen.