Reisen mit Epilepsie

Nicht nur im Sommer zieht es mittlerweile viele Menschen in den Süden, in fremde Länder. Und selbstverständlich sind auch immer mehr Menschen mit chronischen Krankheiten darunter. Reisen bietet Gelegenheit, aus dem gewohnten Trott herauszukommen, Neues zu sehen, zu erleben, den eigenen Horizont zu erweitern, fremde Menschen, ihre Länder und Bräuche kennenzulernen - vielleicht auch, eigene Vorurteile abzubauen.

Epilepsie - unter diesem Begriff versteht man jedoch kein eng umschriebenes Krankheitsbild, sondern eine zeitlich begrenzte, wiederholt auftretende und mit Anfällen einhergehende Störung der Hirnfunktion, die sich ganz unterschiedlich äußern kann. Erscheinungsbild, Ausprägungsgrad und daraus resultierende medizinische und soziale Folgen können so verschieden sein, dass es keine einheitlichen Ratschläge zum Thema Reisen mit Epilepsie geben kann. Die Auswirkungen einer nur Bruchteile einer Sekunde andauernden Absencen-Epilepsie, die selten und ausschließlich unter bestimmten Bedingungen auftritt, sind sicherlich ganz anders als die einer schwersten, medikamentös kaum beherrschbaren Grand-mal-Epilepsie, die mit der ständigen Gefahr einhergeht, dass der Betroffene in einen lebensgefährlichen Status epilepticus abgleitet.

Bei den Fragen

  • Kann ich als Mensch mit Epilepsie überhaupt reisen? und
  • Was muss ich dabei berücksichtigen?


sind also stets Art und Schwere der Erkrankung mit einzubeziehen.

Reisen sind nicht nur mit Spaß, Unterhaltung und Ablenkung verbunden, sie sind meist auch strapaziös, verlangen vom Reisenden Kraft und die Fähigkeit, mit ungewöhnlichen Belastungssituationen und Stress fertig zu werden. Hat man sich zu einer Reise entschlossen, können sich je nach Art der Erkrankung und auch nach Art der Reise unterschiedliche Fragen stellen. Die meisten Fragen, die im Zusammenhang mit Reisen und Epilepsie gestellt werden und die wir hier kurz beantworten wollen, betreffen das Thema Fern- und Flugreisen.


Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, Saarbrücken