Reisen mit Epilepsie

  • Ist das Fliegen an sich ein anfallsbegünstigender Faktor?


Das Fliegen an sich ist kein anfallsbegünstigender Faktor. Der Luftdruck in den Kabinen wird während des Fluges ausgeglichen. Es kommt also nicht zu nennenswerten Luftdruckveränderungen, die anfallsbegünstigend sein könnten. Allerdings kann psychischer Stress (Flugangst) bei bestimmten Menschen sehr wohl zur Anfallsauslösung beitragen.
Bei Langstreckenflügen, bei denen mehrere Zeitzonen überquert werden, kommt es in der Regel zu einem Schlafdefizit und zu einer Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus'. Auch dies kann bei entsprechend veranlagten Menschen zur Ausfallsauslösung beitragen. Wichtig ist es, bei solchen Flügen auf jeden Fall die Medikamenteneinnahme im selben Rhythmus beizubehalten. Weitere Hinweise hierzu s.u.
Achtung: Es gibt Fluggesellschaften, die von kranken oder behinderten Patienten ein ärztliches Attest über ihre Flugfähigkeit verlangen. Bei besonders großem Risiko fordern diese Gesellschaften eine Begleitperson mit pflegerischer Ausbildung. Flugreisende mit Epilepsie sollten dies rechtzeitig vorher abklären.

 

Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, Saarbrücken

 

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