Reisen mit Epilepsie

  • Muss ich mich vor einer bestimmten Reise impfen lassen und hat diese Impfungen eventuell Auswirkungen auf meine Grunderkrankung?


Ob und welche Impfungen für eine Reise in ein bestimmtes Gebiet vorgeschieben oder wünschenswert sind, erfahren Sie z.B. beim Deutschen Grünen Kreuz in 35037 Marburg/Lahn. Epileptische Anfälle in der Vorgeschichte sind kein Grund, Impfungen prinzipiell abzulehnen. Während einer Therapie mit ACTH und Corticosteroiden darf jedoch aufgrund der mit der Behandlung verbundenen Unterdrückung des Immunsystems auf keinen Fall geimpft werde. Auch während einer Therapieumstellung bzw. bei starker Krankheitsaktivität sollte nicht geimpft werden. Einige Ärzte sind darüber hinaus mit parenteralen Impfungen (Spritze) gegen Typhus, Paratyphus, Gelbfieber und Cholera bei Menschen mit Epilepsie vorsichtig, da hier die Komplikationsrate etwas erhöht scheint. Dies gilt allerdings nicht für die orale Typhus-Impfung (Schluckimpfung).
Die für Reisen in viele tropische Gebiete nötige Malaria-Prophylaxe mit einem Chemotherapeutikum kann bei Epilepsiekranken zum Problem werden. Das am häufigsten verwendete Mittel ist Resochin ® (Chloroquin). Es hat den Nachteil, dass es das Auftreten von epileptischen Anfällen fördern kann. Dies gilt auch für das Ersatzmedikament Mefloquin ® Lariam). Es gibt jedoch noch andere Substanzen, die man zum Schutz vor einer Malaria-Erkrankung verwendet. Da jedoch die Krankheitserreger in den verschiedenen Reiseländern zunehmend resistent gegenüber diesen Substanzen sind, kann es problematisch sein, eine passende Substanz zu finden, die nicht gleichzeitig anfallsfördernd wirkt.

Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, Saarbrücken

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