Reisen mit Epilepsie


  • Kann ich alleine reisen oder sollte eine Begleitperson dabei sein?


Bei Menschen, die nur selten Anfälle erleiden und solchen, bei denen die Anfälle nur sehr kurz andauern oder die während der Anfälle bei Bewusstsein sind (einfache fokale Anfälle) gibt es keinen Grund, ärztlicherseits auf eine Begleitperson zu dringen.
Ist dagegen eine Begleitperson nötig, sollte sie mit dem Anfallsverlauf und eventueller Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut gemacht werden. Sie sollte im Fall eines Anfalls genau wissen, wann es nötig wird, ein Notfallmedikament zu verabreichen, wo es sich befindet und wie man dies gibt. Begleitpersonen von epilepsiekranken Menschen, die einen Behindertenausweis mit dem Merkmal B (d.h. Notwendigkeit ständiger Begleitung) besitzen, können in öffentlichen Verkehrsmittel z.T. kostenlos reisen. Besonders bei Flugreisen und Reisen ins Ausland sollte man sich jedoch vorher genau erkundigen, ob etwa die jeweilige Fluggesellschaft solche Vergünstigungen gewährt.
Epilepsiekranke, alleinstehende Menschen, für die es schwierig ist, eine Begleitperson zu finden, können auf bestimmte Freizeitangebote speziell für Menschen mit Epilepsie zurückgreifen. Organisatoren und Veranstalter dieser Gruppen- und Familienreisen haben sich auf den Umgang mit epilepsiekranken Menschen spezialisiert (entsprechende Adressen im Infoblatt 030 des IZE, Bielefeld). Bei professionellen Anbietern von Behindertenreisen kann man nicht davon ausgehen, dass die Veranstalter mit speziellen Problemen epilepsiekranker Menschen umgehen können!

Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, Saarbrücken


 
Öffnet einen internen Link im aktuellen Fensterzurück