Reisen mit Epilepsie

  • Muss ich Notfallmedikamente und einen Notvorrat an meinen üblichen Medikamenten mitnehmen oder kann ich sie vor Ort bekommen?


Auch wenn seit Jahren keine Anfälle mehr aufgetreten sind oder diese nur noch sporadisch vorkommen, sollte man auf jeden Fall evt. erforderliche Notfallmedikamente und einen ausreichenden Vorrat an den jeweils benötigten Antiepileptika bei sich haben. Achtung: Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie die Medikamente während der Reise irgendwo in einem Koffer verstaut haben, der im Notfall nicht erreichbar ist. Notfallmedikamente und die während der Fahrt benötigten Medikamente gehören ins Handgepäck! Der Vorrat sollte auf verschiedene Gepäckstücke verteilt werden, da man bei einem möglichen Gepäckdiebstahl dann nicht ganz ohne Medikamente dasteht.
Besonders für Reisen in tropische Länder sind Antiepileptika in Tablettenform denen in Saftform - vor allem aus Haltbarkeitsgesichtspunkten - vorzuziehen. Eine Umstellung der Medikation erst unmittelbar vor oder während einer Reise aus diesem Grund ist jedoch nicht empfehlenswert. Selbst wenn der Wirkstoff beibehalten wird, können Umstellungsschwierigkeiten auftreten.
Um Antiepileptika im Reiseland nachzukaufen, ist es wichtig, den jeweiligen Wirkstoffnamen zu kennen. Die Handelsnamen können im Ausland anders lauten. (Beispiel: Handelsname in Deutschland Ergenyl ® - Wirkstoffname Natriumvalproat. Tipp: Sie finden den Wirkstoffnamen in der Regel vorne auf der Packung und oben auf dem Beipackzet-tel). Da der Wirkstoffgehalt des ausländischen Medikaments anders als in Ihrem gewohnten Präparat sein kann, ist es sinnvoll, sich die verordnete Dosis der Substanz im Milligramm (mg) zu notieren.

Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, Saarbrücken

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