Der neue Schwung der DE

Sie fordert Epilepsie-Beratungsstellen

Gerade hat die DE ihren Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Dort wird u.a. aufgezeigt, dass sie der Selbsthilfebewegung Epilepsie in Deutschland einen neuen Schwung versetzt hat. Von der DE forciert und ganz richtig im Tätigkeitbericht angesiedelt, gründeten sich zusätzlich zu den bestehenden Organisationen die Kooperation Epilepsie der Landesverbände Bayern und Nordrhein-Westfalen und der e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e.V..

Beide Initiativen bringen neue Farbe, neue Ideen, neue Aktivitäten, neues Format in die bundesdeutsche Epilepsie-Selbsthilfe-Landschaft, den neuen gewünschten Schwung!

Die DE hat zum Tag der Epilepsie 2001 eine bundesweite Aktion mit Schwerpunkt Berlin für Schulen gestartet mit dem Buch: Bei Tim wird alles anders, zusammen mit einem Unterrichtssatz. - Die Aktion läuft sehr zögerlich an.

Eine neue politische Forderung der DE wird vom e.b.e. sehr unterstützt, die Schaffung einer Institutsunabhängigen Epilepsie-Beratungsstelle.

Im Epilepsiebericht'98 des Epilepsie-Kuratoriums sind die Sozialministerien der Bundesländer aufgefordert, solche Beratungsstellen zu schaffen bzw. zu qualifizieren.

Bislang ist dies nur in Bayern realisiert.

Dort sind bereits 6 der 7 Regierungsbezirke für jeweils ca. 1,5 - 2 Millionen Einwohner nach dem Konzept des Landesverbandes Epilepsie Bayern e.V. und der bayerischen Epilepsie-Fachkonferenz Epilepsie-Beratungsstellen eingerichtet. In diesem Konzept sind zusammen mit den Bezirksregierungen Qualitätsstandards erarbeitet, die diese spezialisierten Beratungsstellen erfüllen müssen.

Personell sind die Beratungsstellen mit einer sozialpädagogischen Fachkraft und einer halben Verwaltungsstelle ausgestattet. In der nächsten Ausbaustufe ist eine psychologische Fachkraft in Planung.

Der Landesverband hat zusammen mit der Fortbildungsabteilung Bethel und der Liga gegen Epilepsie eine Zusatzausbildung organisiert für die Mitarbeiter der bayerischen Beratungsstellen und auch für andere Fachkräfte. Sie ist Grundlage für die geforderte Qualifizierung durch das Zertifikat.

Auch in Berlin gibt es mehrere Sozialarbeiterinnen mit Fachkenntnissen in der Epileptologie. Zwei von ihnen arbeiten in einem Krankenhaus und bei einer ist die längerfristige Finanzierung nicht gesichert.

Der e.b.e. wird alles daran setzen, dass diese Mitarbeiter erhalten bleiben. Es wäre fatal, die wenigen ausgebildeten Fachkräfte aus der Epileptologie verschwinden zu lassen. Mit Nachdruck wird der e.b.e. mit allen seinen politischen Verbindungen die Forderung der DE nach unabhängigen Epilepsie-Beratungsstellen unterstützen.

Wenn in diesen finanziell sehr angespannten Zeiten in Berlin eine Beratungsstelle als Ganztagsstelle erhalten bleibt, so ist dies ein wesentlicher Beitrag für epilepsiekranke Menschen und ihre Angehörigen in der Versorgungssituation vor Ort.

Barbara Lillge, e.b.e.


"Das muss man dem Frühling hoch anrechnen:
Alle Jahre besingen ihn die Dichter und er kommt trotzdem wieder!"

Karl Valentin