Eltern berichten über ihre Erfahrungen mit der ketogenen Diät

Letztes Jahr haben wir bei meiner damals 4jährigen Tochter Sandra die ketogene Diät ausprobiert. Wir hatten bis dahin so gut wie alles an Medikamenten durch, aber Sandra hatte trotzdem im Durchschnitt noch 2 Anfälle (Grand-Mal und fokale) in der Woche.

Nach ca. 4 Wochen ketogener Diät haben alle gemerkt, dass es ihr etwas besser ging. Sie hatte immer noch Anfälle, war aber aufnahmefähiger, konzentrierter und ich hatte das Gefühl, dass die Diät ihr einfach gut tat. Anfangs hat sie super mitgemacht, aber dann wurde es immer schwieriger. Ich brauchte allein eine dreiviertel Stunde, bis sie ihr Frühstück gegessen hatte. Wir haben die ketogene Diät dann abgebrochen, weil sie ständig heulend vor dem Kühlschrank stand und ich ihr die Sachen, die sie rausgeholt hatte, wieder abnehmen musste. Wenn sie etwas erwischt und gegessen hatte, stimmten die Ketosewerte nicht mehr. 3 Monaten nach Beginn der Diät wären wir wieder nach Kehl-Kork in die Klinik gegangen und hätten entschieden, ob wir weitermachen – aber dazu kam es nicht mehr. Ich hätte die Diät gerne weitergemacht, aber wir hatten zuhause nicht einmal zwei Wochen kontinuierliche Ketosewerte. Sandra hat es einfach nicht verstanden, warum sie nicht alles essen konnte, und hat sich extrem gewehrt.

Mich würde immer noch interessieren, ob die Anfälle zurückgegangen oder verschwunden wären und wir überlegen, ob wir die Diät vielleicht noch einmal ausprobieren, wenn Sandra etwas mehr Verständnis dafür hat.

 

Andrea Strätz, Gundelsheim