„Brücken bauen“

...das Kooperationsprojekt zur Unterstützung der nachhaltigen Integration junger Menschen mit Epilepsie in die Arbeitswelt stellt sich vor

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales baut für die Eingliederung junger Menschen mit Epilepsie weiterhin auf die Kompetenz der Berufsbildungswerke Waiblingen und CJD Offenburg und des Epilepsiezentrums Kork. Die drei Einrichtungen haben die Aufgabe, in einem Anschlussprojekt Wege zu suchen, wie junge Menschen mit Epilepsie in ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis begleitet werden können. Das Projekt läuft bis Ende Dezember 2012.

Bisher haben Epilepsiekranke, bedingt durch wiederkehrende Anfälle oder durch zusätzliche Probleme, oft geringe Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Außerdem treffen sie auf vielfältige Hindernisse durch tatsächlich vorhandene Einschränkungen. Sehr häufig mindern jedoch Ängste und Vorbehalte bei den Betroffenen, bei ihren Angehörigen und bei potenziellen Arbeitgebern die beruflichen Chancen.

In einem vorhergehenden Projekt war es gelungen, neben der Weiterentwicklung der vorhandenen Kompetenzen die Zahl der Auszubildenden mit Epilepsie in den BBWs zu erhöhen. Aktuell sind in den beiden BBW 100 Personen in Ausbildung, die ohne die multiprofessionelle Unterstützung keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, obwohl ihre persönlichen Voraussetzungen einer Berufstätigkeit nicht entgegen stehen.

Gemeinsam mit betrieblichen Kooperationspartnern wie der Robert Bosch GmbH, Edeka Handelsgesellschaft Südwest mbh, Südwestmetall-Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden Württemberg e. V., der Stadt Kehl und Galeria Kaufhof GmbH wollen die Projektmitarbeiter das bereits bestehende Netzwerk weiter ausbauen. Hauptziel ist es, weitere Betriebe und Arbeitgeber zu gewinnen, die junge Menschen mit Epilepsie beschäftigen wollen. Neben den Betrieben sind Fachärzte und Kliniken, berufsbildende Einrichtungen, Kammern, Berufsgenossenschaften, Integrationsfachdienste sowie Agenturen für Arbeit Teil des Netzwerks. Mit der Verdichtung des Netzes sollen jetzt bundesweit die Chancen einer angemessenen Ausbildung für junge Menschen mit Epilepsie erhöht und die Chancen auf Integration und berufliche Teilhabe deutlich verbessert werden.

Ein Schwerpunkt in der ersten Phase ist die Entwicklung eines fachspezifischen Beratungsangebots für Arbeitgeber und epilepsiekranke Arbeitsuchende. Es bietet sowohl Informationen zu den medizinischen Grundlagen, wie Erste Hilfe und Verhalten bei Anfällen, als auch zu sozialrechtlichen Aspekten wie Fragen zur Schwerbehinderung oder dem Führerschein. Dieses Angebot richtet sich auch an alle Institutionen und Ämter, die mit Menschen mit Epilepsie und deren beruflicher Eingliederung befasst sind. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die individuelle Vorbereitung und Begleitung von jungen Menschen mit Epilepsie an der Schwelle in die Berufstätigkeit.

Im Projekt werden Basismaterialien entwickelt, die dann bundesweit allen Interessierten zur Anwendung zur Verfügung gestellt werden. Bereits jetzt liegen Materialien für eine verbesserte Vorbereitung und Begleitung der Ausbildung sowie entsprechende Materialien für Arbeitssuchende und Arbeitnehmer mit Epilepsie oder für Arbeitgeber vor. Darin enthalten sind Informationen, die bei der Einstellung epilepsiekranker Menschen zu bedenken sind.


Kontakt
Info-Telefon: 07851 84-2401
info(at)modellprojekt-epilepsie.de

Maren Wendler
Projektleitung „Brücken bauen“
Berufsbildungswerk Waiblingen gGmbH
Steinbeisstr. 16, 71332 Waiblingen
Telefon: 07151 5004-421
Telefax: 07151 5004-333
maren.wendler(at)bbw-waiblingen.de
www.bbw-waiblingen.de