Ketogene Diät und Lamotrigin

Verringerte Effektivität bei Kindern mit refraktärer Epilepsie

Niederländische Wissenschaftler des Erasmus University Hospital Sophia Children’s Hospitals in Rotterdam sind kürzlich in einer Studie erneut der viel diskutierten Frage nachgegangen, ob es bei Kindern mit einer refraktären Epilepsie ungünstige Interaktionen zwischen einer Ketogenen Diät und einer Therapie mit bestimmten Antiepileptika gibt.

Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 71 Kindern mit einer pharmakoresistenten Epilepsie aus, bei denen in der Rotterdamer Kinderklinik im Zeitraum zwischen 2008 und 2014 mit einer Ketogenen Diät begonnen wurde. Drei Monate nach Therapiebeginn untersuchten die Forscher, ob die Behandlung effektiv war (= Verringerung der Anfallshäufigkeit um 50 %) und ob es hierbei einen Zusammenhang zu den jeweils eingesetzten Antiepileptika gab.

Es zeigte sich, dass die Ketogene Diät in 61 % der Fälle (n=71) nach drei Monaten Behandlungsdauer zu einer Verringerung der Anfälle um mindestens 50 % geführt hatte. Die weiteren Analysen ergaben, dass die Effektivität der Diät bei Kindern, die vor Beginn oder im Verlauf der Ernährungsbehandlung außerdem mit Lamotrigin therapiert wurden, im Vergleich zu Patienten, die andere Antiepileptika erhielten, signifikant geringer war. Verglichen mit Kindern, die andere Antikonvulsiva erhielten, war bei den Patienten mit der Lamotrigin-Therapie auch der Anteil mit einer adäquaten Ketose deutlich niedriger. Bei Kindern mit einer refraktären Epilepsie scheint eine begleitende Lamotrigin-Therapie die positive Wirkung einer Ketogenen Diät zu verringern, so die Autoren.

Quelle: EPIAKTUELL - Newsletter (2/2016)