Leserbrief "Zwischen Voodoo und Automedikation"

zum Artikel „Zwischen Voodoo und Automedikation“ aus der epiKurier-Ausgabe 4/2016

 

Sehr geehrte Redaktion,

mit Verwunderung habe ich den o. g. Artikel zur Kenntnis genommen. Ich habe schon von Ländern gelesen, in denen mit TCM und Naturheilkunde sehr gute Erfolge bei Epilepsie verzeichnet werden konnten. Meist in Ländern, wo die „moderne Antiepileptika-Therapie“ noch nicht von den Regierungen eingekauft wurde. Geht es denen vielleicht nicht sogar besser? Ich mache selbst seit einem Jahr eine Naturheilkundebehandlung neben der Behandlung mit Antiepileptika. Mir geht es besser und ich konnte die Medikamente reduzieren und dadurch eine bessere Lebensqualität erzielen. Mein Hirn hat plötzlich wieder Lust, etwas zu lesen und abzuspeichern.

 

Deshalb war ich nicht begeistert von dem Artikel aus Togo. Ich bin nicht überzeugt von den 20-30 Impfungen, mit denen wir unsere Kinder hier in Deutschland behandeln. Wenn wir die Impfstoffe (oder das Phenobarbital) nicht loswerden, müssen es dann die armen Afrikaner sein, die das abkriegen? Ich sehe auch keinen Vorteil in der dauerhaften Antiepileptika-Therapie. Die hilft wohl eher der Pharma, als bei den Patienten das Problem Epilepsie wirklich zu beseitigen (Zitat Dr. med. Günter Krämer aus Zürich auf der DE-Jahrestagung in Mainz, an das ich mich gut erinnere: „Ich bedauere bzw. kann es selbst nicht ganz nachvollziehen, dass die modernen Antiepileptika die Anfälle nicht zu 100 % verhindern können, sondern nur unterdrücken.“).

 

Meiner Erfahrung nach (seit 25 Jahren habe ich Epilepsie) war die Naturheilkunde die einzige Heilmethode, die den Ursachen wirklich auf den Grund gegangen ist.

 

Ich würde mir wünschen, den Afrikanern auf andere Art und Weise zu helfen, dort wo es Sinn macht. Über die Online-Plattform „campact“ (www.campact.de) bin ich auf die Christoffel-Blindenmission (www.cbm.de) aufmerksam geworden. Dort habe ich zu Weihnachten folgendes gespendet: 1x Graue-Star OP Kind, 1x Graue Star OP Erwachsener, 1x Hörgerät für Kind, ein Schaf und eine Ziege. Das hat mir sehr gut gefallen und war etwas Praktisches, weil es ihnen hilft, sich selbst etwas aufzubauen (Schule, Arbeit, Versorgung der Familie).

 

Im Artikel steht, dass Frauen mit Epilepsie selten kinderlos wären. Am Ende des Artikels wird gewarnt, dass Phenobarbital ein hohes Fehlbildungsrisiko habe. Auch die schulischen Leistungen der Kinder seien sehr schlecht. Also schließe ich daraus, dass lediglich die Anfallsfrequenz sinkt, aber die Lebensqualität (Zeit außerhalb der Anfälle) der Betroffenen sich nicht verbessert.

 

Der Schulmedizin fehlt aus meiner Sicht eine gehörige Portion Respekt gegenüber einer Medizin, die schon einige Jahrhunderte mehr Erfahrung hat. Die Hildegard von Bingen-Medizin gibt es seit 900 Jahren. Da diese Medizin aber kostengünstiger wäre, könnten Krankenkassen etc. weniger verdienen, bspw. Krebsbehandlungen mit Heilpflanzen anstatt tausende von Euro teurer Chemotherapie. Das wäre ja eine Bankrotterklärung für die Schulmedizin, wenn einzelne Pflanzen helfen könnten, die sich jeder leisten kann.

 

Die Zukunft wird leider so sein, dass die Lobby aus Pharma-Lebensmittel-Chemieindustrie-Krankenkassen-Kliniken und Ärzten gewinnt und dafür sorgt, dass nach und nach Heilpflanzen vom Markt verschwinden. Ärzte haben eigentlich die Aufgabe, zu heilen und nicht, möglichst viele Arzneimittel zu verkaufen – bei einigen scheint es mir aber, als wäre es umgekehrt.

 

Martin Arold, SHG Epilepsie Würzburg

 

P.S.: Ich würde mir im epiKurier mal einen Artikel wünschen aus dem Bereich der Homöopathie/Naturheilkunde.

 

Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.

Anmerkung der Redaktion:

 

Dem P.S. von Martin Arold können wir uns nur anschließen: Wer Erfahrungen mit einer homöopathischen/naturheilkundlichen Behandlung gemacht hat und uns diese mitteilen möchte, darf das gerne tun. Wir würden uns über Eure Berichte sehr freuen!