Epileptiker leiden immer noch unter Vorurteilen

Bayerischer Sozialstaatssekretär fordert mehr Aufklärung!

M Ü N C H E N (sto).

Flyer: Gemeinschaftsinitiative Epilepsien MünchenViele Epilepsiekranke fühlen sich noch immer stigmatisiert und von der Gesellschaft ausgeschlossen, beklagte der Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium, Georg Schmid, bei einer Veranstaltung der Gemeinschaftsinitiative Epilepsien in München.

Die öffentliche Unkenntnis über das Krankheitsbild und die daraus erwachsenden Vorurteile müßten beseitigt werden, forderte Schmid. "Die beste medizinische Versorgung nützt nichts, wenn der Kranke von seiner Umwelt isoliert und behindert wird", sagte er bei der öffentlichen Informationsveranstaltung der Gemeinschaftsinitiative, die von Ärzten, Apothekern, Krankenkassen, Selbsthilfeorganisationen, Kommunalpolitik und Pharmaindustrie getragen wird.

Epilepsien seien die häufigste chronische Krankheit des zentralen Nervensystems, erinnerte Schmid. Nach seinen Angaben erkranken drei bis fünf Prozent der Bevölkerung - meist nur vorübergehend - im Laufe ihres Lebens an Epilepsien. An einer aktiven Epilepsie leiden in Westeuropa etwa 0,68 Prozent der Bevölkerung, in Deutschland also etwa 500000 Menschen.

Die ambulante Basisversorgung anfallskranker Kinder und Erwachsener erfolge im Allgemeinen durch den Hausarzt- sowie durch niedergelassene Neurologen oder Kinderärzte, erklärte der Staatssekretär. Für kompliziertere Fälle stünden in Bayern 25 Ambulanzen für Kinder und 16 Ambulanzen für Erwachsene zur Verfügung, die im Regelfall an eine stationäre Einrichtung angegliedert seien.

Quelle: Ärzte Zeitung