Filmkritik zu „Exorzismus der Emily Rose“ (Drama/Thriller - USA, 2005, FSK 12)

Der Kinofilm: „Der Exorzismus der Emily Rose“ ist ein Horrorfilm! Wer diesen Horrorfilm gesehen hat, wird ihn so schnell nicht vergessen! Dieser Kinofilm beschäftigt sich mit Epilepsie bzw. mit epileptischer Psychose und Exorzismus!

Dieser Horrorfilm überschreitet eine rote Linie – nicht nur die Linie des Anstandes und der Moral, sondern auch die rote Linie der Ethik (griechisch, Sittenlehre)!

1.    Epilepsie – komplexe, neurologische Erkrankung:

  • griechisch „epilambanein“ (packen, heftig ergreifen)
  • Anfallsleiden, „Fallsucht“ oder „Krampfleiden“

2.    epileptische Psychose - psychische Erkrankung, oft unbekannter Ursprung; Unterscheidung epileptischer Psychosen:

  • Interiktal (zwischen den epileptischen Anfällen)
  • Iktal (zusammen mit epileptischen Anfällen)
  • Postikal (nach epileptischen Anfällen)
  • Alternativ (anstelle von epileptischen. Anfällen)

Menschen, denen Epilepsie unbekannt ist und die diesen Horrorfilm sehen, bekommen einen falschen Eindruck! In diesem Film wird Epilepsie als Horror dargestellt!

Epilepsie betrifft ca. 1 % aller Menschen. Das Thema Epilepsie wird allerdings in unserer Gesellschaft „unter den Tisch gekehrt“ und in den Medien nicht genügend beachtet.

Der Horrorfilm „Der Exorzismus der Emily Rose“ beruht auf Tatsachen. Der Film spielt und handelt in den USA, schildert aber die Leiden der Anneliese Michel, gestorben am 1. Juli 1976, in der fränkischen Kleinstadt Klingenberg. Anneliese Michel hatte Epilepsie, wurde „therapiert“ mit Exorzismus und verstarb daran!

3.    Exorzismus – „Teufelsaustreibung“;

  • nicht nur bei primitiven Völkern durchgeführt;
  • auch heute noch von katholischer Kirche mit bischöflicher Genehmigung durchgeführt;
  • unwirksame und gefährliche vermeintliche Behandlungsmethode von Epilepsie;


Nachzulesen in dem Buch:

Titel:        Anneliese Michel und ihre Dämonen
Verlag:     Christian-Verlag
Autorin:    Felicitas D. Goodman
ISBN:       3-7171-0781

Gibt es eigentlich Horrorfilme über z. B. Herzinfarkt oder Diabetes? Wieso einen Horrorfilm über Epilepsie? Menschen mit Epilepsie haben es in unserer Gesellschaft oft schwer –werden ausgegrenzt, benachteiligt und abgestempelt! Jetzt kommt auch noch der Horror dazu!
Karl-Heinz Berner
Epilepsie Selbsthilfegruppe Coburg
Tel. 09561 – 511211,
E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailkhberner(at)t-online.de