Pharmakoresistenz

Etwa ein Drittel aller Epilepsiepatienten wird mit Medikamenten nicht anfallsfrei. Bei diesen Patienten sollte eine epilepsiechirurgische Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Von einer Pharmakoresistenz kann man dann sprechen, wenn zwei angemessene medikamentöse Therapieversuche gescheitert sind. Aber: „In der Praxis sei es leider oft schwer herauszubekommen, wie der jeweilige Patient in den vergangenen Jahren oder Jahrzehnten behandelt worden sei, sagte Steinhoff. Dass eine medikamentöse Mono- oder Kombinationstherapie gewirkt habe, könne man mit 85-prozentiger Sicherheit erst dann sagen, wenn ein Zeitraum beobachtet worden ist, der mindestens dreimal so lang ist wie das längste anfallsfreie Intervall zuvor. Mindestens jedoch muss der Patient zwölf Monate anfallsfrei gewesen sein.“ (Ärzte Zeitung, 26.04.2011)

Fazit für die Patienten: Eine gute Dokumentation der Behandlung, sei es durch Kopien der Arztberichte oder eigene Aufzeichnung, kann bei der Feststellung der Pharmakoresistenz hilfreich sein. Bei pharmakoresistenten Patienten, auch bei Kindern, sollte die Möglichkeit einer epilepsichirurgischen Behandlung frühzeitig überprüft werden.

Quelle: Ärzte Zeitung, 26.04.2011