Würzburger Treffpunkt
„Jung & Epilepsie“ on tour - Abenteuerreise nach München
Mit Epilepsie von zu Hause ausziehen, alleine leben oder in einer WG – geht das? Um auf diese Fragen eine Antwort zu bekommen und Leute fragen zu können, die diesen Schritt gegangen sind, machte sich an einem Samstag eine fröhliche Truppe von 15 neugierigen Menschen von Würzburg auf, um die Wohngemeinschaft für Menschen mit Epilepsie in München kennenzulernen.
Morgens um 7:30 Uhr ging es mit dem Zug los. Während der Zugfahrt entwickelten sich interessante Gespräche über die derzeitige Wohnsituation, die Erwartungen und die Zukunftspläne der Mitfahrer. Viele leben noch bei den Eltern und haben schon oft überlegt, dass sie in Zukunft gerne anders wohnen möchten, was aber mit der Epilepsie nicht immer so einfach ist.
Wir hatten viel Zeit zum Plaudern, da wir erst mit erheblicher Verspätung und dann mit U- Bahn und Bus endlich in der WG ankamen. Dort wurden wir herzlich mit einem reichhaltigen Brunch begrüßt und konnten uns ausführlich stärken. Auch die Gruppe vom „Treff Junge Leute mit Epilepsie“ aus Ulm (www.junger-treffpunkt-epilepsie.de) war gekommen, die wir teilweise schon von vorausgegangenen Treffen kannten.
Dann hatten wir endlich die Möglichkeit, unsere vielen Fragen los zu werden:
Zwei Bewohnerinnen, die schon lange in der WG leben, ein Neuling und eine Mitarbeiterin der WG gaben bereitwillig Auskunft, wie sich der Alltag in der WG gestaltet, welche Regeln es gibt, was die Vorteile einer WG sind, aber auch, welche Probleme es gibt. Ein Bewohner berichtet: „Bei Problemen mit Behörden oder Papierkram kann man immer fragen und bekommt Hilfe, wenn man damit nicht allein klar kommt. Man kann dann auch lernen, allmählich selbstständiger zu werden.“ Wenn es Konflikte und Meinungsverschiedenheiten gibt, „dann muss man drüber reden und eine Lösung finden. Das ist manchmal ziemlich anstrengend.“ Auch auf alltägliche Fragen, ob z.B. jeder ein eigenes Kühlschrankfach hat und was man in der Freizeit machen kann, bekamen wir ausführlich Auskunft. Die Mitarbeiterin in der WG, Tanja Muskela, betonte: „Jeder kann und soll sein Leben individuell gestalten nach den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.“
Auf dem Heimweg wurden Pläne geschmiedet und Ideen gesammelt, ob eine solche WG in der Nähe der TeilnehmerInnen auch möglich wäre und welche Hoffnungen und Ängste mit dem selbstständigen Wohnen verbunden sind. Wir denken drüber nach!
Agnes Birner / Henrike Staab-Kupke
Kontakt zum Teffpunkt „Jung & Epilepsie“ in Würzburg
Epilepsieberatung - Stiftung Juliusspital
Henrike Staab-Kupke
Juliuspromenade 19, 97070 Würzburg
Tel. 0931 – 39 31 580
Fax 0931 – 39 31 582
E-Mail: epilepsieberatung(at)juliusspital.de
www.epilepsieberatung(at)juliusspital.de
Bilder – Quelle: Epilepsieberatung Würzburg