PROMI – Promotion inklusive

Ein neues Projekt für schwerbehinderte Akademiker

Dass eine Schwerbehinderung kein Hinderungsgrund ist, wissenschaftliche hochwertige Arbeit zu leisten, ist nicht jedem bewusst. Mit dem Projekt „PROMI – Promotion inklusive“ sollen jetzt neue Wege beschritten werden, schwerbehinderten Akademikerinnen und Akademikern eine Promotion zu ermöglichen.

Das Studium mit einer Behinderung erfolgreich zu gestalten, erfordert oft einen hohen logistischen Aufwand, Durchsetzungsvermögen und die Bereitschaft, Barrieren und Vorurteile zu überwinden. Doch nach dem Studium stellt sich die Frage, wie es beruflich weitergehen soll. Eine Promotion ist häufig der nächste logische Schritt, um die wissenschaftliche Befähigung nachzuweisen und die Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Neben der alltäglichen Frage, wie man den Lebensunterhalt während der Promotionsphase finanzieren kann, kommt es oft zu weiteren unerwarteten Schwierigkeiten: Wer zahlt eine Arbeitsassistenz? Wer finanziert die notwendigen technischen Arbeitshilfen? Stipendien decken diese Kosten in der Regel nicht ab. Aber schnell summieren sich hier mehrere Tausend Euro pro Jahr. Haushalts- und Drittmittel der Unis sind ebenfalls knapp.

Hier setzt das Projekt „PROMI“ an. In den Jahren 2013 bis 2015 werden jährlich 15 zusätzliche Stellen an 14 Universitäten aus 12 Bundesländern für wissenschaftliche Mitarbeiter/innen eingerichtet. Dabei handelt es sich um versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (halbe TVöD E13-Stellen für die Dauer von drei Jahren). Der Vorteil: Die Promovenden sind sozial abgesichert und es besteht ein Rechtsanspruch auf notwendige berufliche Reha-Leistungen.

Neben der Vernetzung der Promovenden und dem intensiven Austausch der beteiligten Universitäten verfolgt das Projekt das Ziel, neue Wege zur beruflichen Integration schwerbehinderter Akademikerinnen und Akademiker zu erschließen.

Durchgeführt wird das Projekt von der Universität Köln in Kooperation mit dem Unternehmensforum e. V. und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV), einer Dienststelle der Bundesagentur für Arbeit. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesagentur für Arbeit sowie der Integrationsämter. Bei der Umsetzung und Ausrichtung des Projekts unterstützt der eigens gegründete Beirat, in dem u. a. Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesbehindertenbeauftragten sowie der Deutschen Forschungsgesellschaft und der Deutschen Studienstiftung engagiert sind.

Bei einem ersten Treffen der Universitäten am 27. Februar 2013 in Bonn wurde vereinbart, dass zum Ende des 3. Quartals 2013 die ersten 15 Promovenden an den Start gehen sollen. Die ZAV wird in naher Zukunft auf die Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern gehen. Dabei stehen nicht nur das eigentliche Promotionsvorhaben im Vordergrund, sondern auch die späteren Aussichten einer erfolgreichen Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Bewerberinnen und Bewerber, die Interesse an dem Projekt haben, können direkt Kontakt mit dem Arbeitgeberservice für schwerbehinderte Akademiker der ZAV Kontakt aufnehmen:

Arbeitgeberservice Schwerbehinderte Akademiker
Villemombler Str. 76
53123 Bonn
Tel.: 0228 7131375
Fax: 0228 7132701375
ZAV-Bonn.SBAkademiker(at)arbeitsagentur.de
www.zav.de

Zielgruppe sind schwerbehinderte Akademikerinnen und Akademiker, die arbeitslos oder (z. B. aufgrund des absehbaren Studienendes) unmittelbar von Arbeitslosigkeit bedroht sind.

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV),
Bundesagentur für Arbeit