Unser Kind ist chronisch krank: Kraftquellen für die ganze Familie

Jesper Juul
Beltz Verlag
Auflage: Lizenzausgabe (Februar 2014)
111 Seiten
ISBN-Nr. 978-3407229397
€ 9,95 Taschenbuch

Der Autor zeigt auf, wie es Eltern chronisch kranker und/oder behinderter Kinder gelingen kann, trotz aller Belastungen eine gute Balance zu finden und zwar nicht nur als Familie, sondern auch als Paar.

Basis dafür sind die Entwicklung und Förderung eines gesunden Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens beim betroffenen Kind, das nicht auf seine Erkrankung und „Defizite“ reduziert werden, sondern mit all seinen Fähigkeiten und Gefühlen anerkannt werden sollte, damit es lernt, schrittweise Eigenverantwortung für sich zu übernehmen.

Ein eigenes Kapitel widmet er der Paarbeziehung, die ebenso viel Fürsorge wie das kranke Kind benötigt: Miteinander reden, sich Freiräume schaffen, Abschied vom Kind der Träume nehmen und auch einmal an sich Denken sind die Schlüssel dazu.

Weitere Abschnitte handeln davon, was in den Köpfen von Geschwisterkindern vorgeht und was im Umgang mit Freunden und Familie wichtig ist. Auch das professionelle Netzwerk aus Ärzten und Therapeuten wird angesprochen.

Kurz und direkt gibt Jesper Juul, Familientherapeut, Bestseller-Autor, Lehrer, Konfliktberater und einer der bedeutendsten Erziehungsexperten Europas, wichtige Tipps und gut umsetzbare Ratschläge, wie sich betroffene Familien mit kranken Kindern Kraftquellen erschließen können, um ihr gemeinsames Leben trotz der Erkrankung unbeschwert zu genießen.

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg

GEISTIG FIT Aufgabensammlung 2014

Friederike Sturm
Vless Verlag
1. Auflage (März 2014)
160 Seiten
ISBN-Nr. 978-3885621164
€ 16,95

Auch die neue Aufgabensammlung mit allen Übungen, die im Laufe des Jahres 2013 in der Zeitschrift GEISTIG FIT veröffentlicht wurden, hat nichts von ihrer Attraktivität verloren: Abwechslungsreich und mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden ist dem Gehirnjogging keine Grenze gesetzt. Schon 5-10 Minuten tägliches Training genügt, um die Synapsen in Gang zu bringen und unseren wichtigsten „Muskel“ in Schwung zu halten.

Mit diesem Übungsbuch, das auf der wissenschaftlich gesicherter Basis des Mentalen Aktivierungstrainings der Gesellschaft für Gehirntraining e.V. (www.gfg-online.de) beruht, ist das keine lästige Pflichtübung, sondern man verbindet das Nützliche mit dem Vergnüglichen!

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg

Irgendwie Anders

Kathryn Cave, Chris Ridell
Oetinger Verlag
15. Auflage (1. Auflage Febr. 1994)
28 Seiten
ISBN-Nr. 978-3789163524
€ 12,00 gebundene Ausgabe

Dieses zeitlose Kinderbuch erzählt die Geschichte von „Irgendwie Anders“, der alleine auf einem hohen Berg wohnt, keinen Freund hat und alles tut, um wie alle anderen zu sein. Trotzdem will niemand mit ihm spielen, eben weil er irgendwie anders ist. Eines Abends bekommt er Besuch von „Etwas“, der behauptet, genauso zu sein wie er, und deshalb sein Freund werden möchte.

Zeitlos und mit wunderschönen Illustrationen versehen wirbt das Buch einfühlsam und ohne erhobenen Zeigefinger für Toleranz. Das vom Verlag empfohlene Lesealter liegt bei 4-6 Jahren, aber durch die kurzen Sätze und die ausdruckstarke Mimik der gezeichneten Figuren ist es für kleinere Kinder bereits verständlich. Auch Erwachsene haben beim Vorlesen ihren Spaß – und alle zusammen werden angeregt, über Anderssein, Akzeptanz und Respekt vor- und füreinander nachzudenken. Denn: Sind wir nicht alle irgendwie anders?!

Das Kinderbuch wurde zu Recht von der UNESCO mit dem Toleranz-Preis für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet!

Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert!

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg

 

 

Kann das Gehirn das Gehirn verstehen?: Gespräche über Hirnforschung und die Grenzen

Carl Auer Verlag
Matthias Eckholdt
1. Auflage (September 2013)
250 Seiten
ISBN-Nr. 978-3849700027
€ 29,95 gebundene Ausgabe

Der Philosoph und Publizist Matthias Eckoldt hat neun führende deutsche Hirnforscher befragt, und herausgekommen sind durchweg interessante Gespräche. Die Interviews im Plauderton erweisen sich als sehr aufschlussreich und verraten viel über die Persönlichkeit der Befragten.

Gleichwohl haben sie ein relativ hohes fachliches Niveau. Leser mit wenig Erfahrung im Thema Neurowissenschaft sind mit dem Buch wahrscheinlich nicht gut bedient.

Eckoldt hat sich tief in die Materie eingearbeitet und diskutiert mit seinen Interviewpartnern, darunter Gerald Hüther, Gerhard Roth und Wolf Singer, detailliert deren Forschungs- und Erkenntnisinteressen. Die Unterhaltungen drehen sich u. a. um Neuroprothetik, die Wirkweise von Psychopharmaka, Ton- und Sprachverarbeitung im Gehirn, um Strategien und Strukturen des Gedächtnisses, besondere Eigenschaften neuronaler Netze und die Wahrheitsproblematik.

Dem Leser wird selbst überlassen, Gemeinsamkeiten zu finden und Bezüge herzustellen. Freude an diesem Buch haben nur die Leser, die Meinungsvielfalt zu schätzen wissen und keine abschließenden Erklärungen erwarten.

Elfi Holweg, Fürth