Panthertage: Mein Leben mit Epilepsie

Sarah Elise Bischof
Eden Books (März 2015)
208 Seiten
ISBN: 978-3944296937
Buch € 14,99 / e-book € 11,99

„Gewitter in der Uni“ - unter diesem Titel hatte Sarah Elise Bischof über ihre Erfahrungen als junge Frau mit Epilepsie im Studium in der epiKurier-Ausgabe 1/2014 berichtet. Jetzt hat sie ein Buch über ihr Leben mit Epilepsie geschrieben: berührend, witzig, nachdenklich, offen, fesselnd …

Panthertage, so der Titel, denn schwarz wie ein Panther sind für sie die Tage mit Anfällen und ihren Folgen. Sarah führt den Leser in die Höhen und Tiefen ihres Lebens mit Epilepsie, schildert die nervigen und die schönen Momente, die total blöden und die wundervollen Reaktionen ihrer Umwelt auf ihre Anfälle und ihre Einschränkungen.

Sarah lebt ihre Träume! Allen Widrigkeiten zum Trotz, mit unermüdlicher Ausdauer, unerschöpflicher Kraft, Witz und Esprit! Notfallknopf und Hundeleine, liebe Freunde und doofe Blödmänner – dieses Buch kann man kaum mehr aus der Hand legen, hat man einmal angefangen zu lesen.

O-Ton einer anderen jungen betroffenen Frau: „Das ist echt herrlich geschrieben. Irgendwo taucht immer eine Stelle mit bekannter Situation auf.“

Nach der Lektüre dieses Buches sollte eigentlich jeder verstehen, welche Anstrengungen es erfordert, mit Epilepsie ein normales Leben zu führen. Und es wäre wünschenswert, wenn die vielen intelligenten, selbstbewussten Menschen mit Epilepsie, die mitten im Leben stehen und ihre Krankheit geheim halten, Sarahs Beispiel folgen würden. Einfach sagen würden: „Okay, ich habe Epilepsie, aber was soll’s, es gibt noch 799.999 andere in Deutschland, die das auch haben.“

Susanne Fey, Wuppertal


Livestream-Lesung:
www.lovelybooks.de/lesung/sarah-elise-bischof-panthertage/

 

 

Ihre Rechte als Kassenpatient: Wie Sie auch als gesetzlich Versicherter von Ärzten und Kassen bekommen, was Ihnen zusteht

Justin Westhoff, Andrea Westhoff
Linde Verlag (Februar 2010)
160 Seiten
ISBN 978-3709302958
Buch € 9,90 / ebook € 8,49

Ein wirklich toll recherchiertes Navigationsgerät durch den Dschungel der Krankenversicherung.

Es werden alle Fragen von A (Augeninnendruckmessung) bis Z (Zahnärztepfusch) aufgegriffen, erklärt und aufgearbeitet. Außerdem sind die Vor- und Nachteile einzelner Positionen, Leistungen und Versicherungsmodelle gegenübergestellt.

Manches ist zwar schon etwas veraltet (Praxisgebühr!), jedoch tut dies dem informativen und gut verständlichen Inhalt keinen großen Abbruch.


Elfi Holweg, Fürth

Medizinverbrechen an Bremer Kindern und Jugendlichen in der Zeit des Nationalsozialismus

Gerda Engelbracht
Mabuse-Verlag (Juni 2014)
178 Seiten
ISBN: 978-3863211820
€ 16,90

Man ist kaum vorbereitet auf das, was in diesem Buch zu lesen ist. Zu ungeheuerlich und unvorstellbar sind die Berichte, Dokumente und Bilder, die das aufzeigen, was damals passiert ist. Das Buch ergänzt eine (Wander-)Ausstellung, die diese Medizinverbrechen am Beispiel von Bremer Kindern und Jugendlichen aufzeigt.

Es waren zwei Ziele, die die Nationalsozialisten in diesem Bereich verfolgten: Zum einen war dies die Verhütung der „Lebensunwerten“, zum anderen die Vernichtung der „Lebensunwerten“.

Schon in der Weimarer Republik setzten sich die Vertreter des Sozialdarwinismus so weit durch, dass es keine gesundheitswissenschaftliche Disziplin gab, die nicht vom Gedanken einer „Fortpflanzungshygiene“ durchdrungen gewesen wäre. So gab es bereits 1923 einen ersten deutschen Lehrstuhl für Rassenhygiene an der Universität München. 10 Jahre später, 1933 wurde das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses mit der Möglichkeit der zwangsweisen Sterilisation beschlossen. Als Erbkranke wurden definiert: Menschen mit angeborenem Schwachsinn, Fallsucht, Veitstanz, Blindheit, Taubheit und schweren körper-lichen Missbildungen. Im Namen des deutschen Volkes wurden zwischen 1934 und Kriegsende 400.000 Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer zwangsweise sterilisiert. Etwa 5.000 davon, hauptsächlich weibliche Personen, überlebten diesen Eingriff nicht. Körper und Seelen dieser Betroffenen wurden zerstört, weil sie nicht dem nationalsozialistischen Menschenideal entsprachen.

Ab dem 1. Sept. 1939 gerieten alle seelisch und körperlich kranken, sozial unangepassten und geistig behinderten Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Lebensgefahr. In einer Tötungsermächtigung hatte Adolf Hitler erlaubt, ärztliche Befugnisse bei bestimmten Medizinern so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken der Gnadentod gewährt werden konnte. Das bewußt auf den Kriegsbeginn datierte Schreiben bildete die Grundlage sowohl für die Kindereuthanasie als auch für die sogenannte Aktion T 4, der vor allem Erwachsene zum Opfer fielen. Dies geschah in Folge von systematisch pflegerischer und medizinischer Vernachlässigung, Hunger und Medikamentenüberdosierungen. Es ist davon auszugehen, dass in sechs Kriegsjahren deutlich mehr als 10.000 körperlich und geistig behinderte Kinder ermordet wurden. Diese waren untergebracht in „Kinderfachabteilungen“.

Es waren die Mediziner der Gesundheitsämter, die die Überweisungen in diese Kinderfachabteilungen vornahmen. Nicht selten machte man den Eltern Hoffnung auf eine erfolgreiche Therapie ihrer Kinder. Auch waren Hebammen angehalten, Säuglinge mit schweren Leiden zu melden. Sie sollten für ihre „Mühewaltung eine Entschädigung von 2 RM“ erhalten.

Am erschütterndsten zu lesen ist das Kapitel „Lebensspuren und Erinnerungen“. Hier sind neben den Namen, Geburts- und Sterbedaten sowie den Krankenberichten Fotos der Kinder zu sehen. Oft lachen diese, wirken unbeschwert auf dem Schoß eines der „Pflichtjahrmädels“ sitzend oder sogar im Kreis der Familie. Am Ende schreibt ein alter Mann, dass er erst vor wenigen Jahren nach dem Tod der Eltern herausfand, dass er noch ältere Geschwister gehabt hatte. Nach Recherchen wusste er auch um die Umstände ihres Todes. Seitdem engagiert er sichund tritt öffentlich als Zeitzeuge auf. „Heute sind sie Teil meiner Familie“ sagt er. Für Hans, Erika und Margret hat er Stolpersteine verlegen lassen, die er regelmäßig besucht und pflegt. An ihren Geburts- und Todestagen legt er Blumen ab.

Fazit: Empfehlenswert für alle, die nicht vergessen, sondern sich auf diese wichtige Thema einlassen möchten.

Christa L.A. Bellanova

GEISTIG FIT Aufgabensammlung 2015

Friederike Sturm
VLESS Verlag 2015
160 Seiten
ISBN 978-3885621171
Preis: € 18,95

Im März ist die neue GEISTIG FIT Aufgabensammlung 2015 erschienen. Mit den vielen abwechslungsreichen Übungen des erprobten Trainingsprogramms der Gesellschaft für Gehirntraining e.V. (www.gfg-online.de) kann das geistige Leistungsvermögen trainiert und gesteigert werden. Schon 5-10 Minuten täglichen Trainings genügen bekanntermaßen, um die Synapsen in Schwung zu bringen und geistig fit zu bleiben. Mit diesem Buch ist das Trainieren das reinste Vergnügen.


Joachim Moßner, Nürnberg