Aus den Schlagzeilen
Animiertes Gif als tödliche Waffe
In den USA hat die Texas Grand Jury ein animiertes Gif (= Graphics Inter-change Format, ein Grafikformat für Bilder) als tödliche Waffe eingestuft. Der Täter hatte dieses stroboskopartige Bild per Twitter an den Journalisten Kurt Eichenwald geschickt, um damit bei ihm einen epileptischen Anfall auszulösen – siehe Zeit Online Meldung vom18. 03.2017: Tatwaffe animiertes Gif.
Fakt ist: Bei etwa 5 % aller Epilepsie-Patienten können durch Lichtreize Anfälle ausgelöst werden, sie sind fotosensibel. Dabei geht es aber nicht nur um Fernsehen oder Computer als Gefahrenquelle, eine glitzernde Wasseroberfläche, eine Autofahrt durch eine Allee bei tiefstehender Sonne oder eine flackernde Neonröhre können ebenso Anfälle auslösen.
Grundsätzlich sollte bei der Diagnostik einer Epilepsie auch auf Fotosensibilität getestet werden, um unnötige Einschränkungen für die Betroffenen zu vermeiden. Das Schließen eines Auges oder der Gebrauch einer speziellen Brille mit polarisierenden Gläsern vermindert die Anfallsgefahr durch Lichtreize.
Bei schnellen, kontrastreichen Bildwechseln im Fernsehen oder bei Computerspielen kann aber auch jedem anderen Menschen schon mal übel werden – was aber vielleicht auch an der Qualität des Programms liegen könnte ;-).
Susanne Fey, Wuppertal
Weitere Infos zur Fotosensibilität
Broschüre der Diakonie Kork
Epi-Infos
Band 7 Leben mit Epilepsie
www.diakonie-kork.de
Wissensreihe Band 01 Epilepsie: Wenn die Neuronen Sonderschicht machen
DGUV-Publikationen:
DGUV Information 250-001: Berufliche Beurteilung bei Epilepsie und nach erstem epileptischen Anfall
publikationen.dguv.de