Kleiner Unfall – ungeahnte Folgen

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Damit aus kleinen Defiziten keine großen werden, gibt es die Kinderneurologie-Hilfe München.

 

Der zehnjährigen Leonie geht es in letzter Zeit nicht gut. Sie hat öfters Kopfschmerzen und sie kann sich nicht konzentrieren. Sie mag ihre Lieblingsspiele nicht mehr und sie zieht sich oft zurück. Auch ihre Schulaufgaben erledigt sie nicht mehr so fleißig wie früher, obwohl sie die Schule schon immer gerne mochte. Es gibt zunehmend Ärger mit der Lehrerin und auch mit ihrer Mutter.

 

Was ist mit ihr los? Kommt sie schon in die Pubertät?

Niemand denkt mehr an den kleinen Radunfall im Sommer, bei dem sie gestürzt und mit dem Kopf auf das Pflaster schlug. Damals kam sie zwar über Nacht zur Beobachtung in ein Krankenhaus, doch sie wurde rasch und scheinbar völlig gesund wieder entlassen. Alle haben erleichtert aufgeatmet und das Ereignis schnell vergessen.

 

Hören wir die Worte Schädel-Hirn-Trauma oder Hirnverletzung, dann denken wir zunächst an die richtig schweren Fälle, an Lebensgefahr, Koma, bleibende Behinderung u. v. m. Doch bereits eine leichte Gehirnerschütterung gehört zu den Schädel-Hirn-Verletzungen und kann langfristige Folgen haben. Diese zeigen sich jedoch – gerade bei Kindern – manchmal erst viel später.

 

Aber was ist nun mit Leonie?

Ihre Hirnverletzung ist vermeintlich klein, doch da Leonie noch wächst und sich entwickelt, melden sich die Probleme zeitlich verzögert. Anfangs kann ihr Gehirn noch alles gut ausgleichen, doch die verletzte Stelle kommt in ihrer Entwicklung nicht mehr mit dem Rest des Hirns mit. Leonie fühlt sich unwohl, sie ist überfordert, wird schnell müde und versteht sich selbst nicht mehr. Das versucht sie oft unbewusst zu überspielen, teilweise wird sie dann frech. Ihre Mutter wird auch immer verzweifelter. Manche Bekannte werfen ihr sogar vor, ihre Tochter einfach schlecht erzogen zu haben.

Was kann man tun?

Darauf gibt es keine einfache Antwort. Denn jede Hirnverletzung ist unterschiedlich: Oft entsteht sie durch einen Unfall, aber auch ein Sauerstoffmangel, eine entzündliche Krankheit oder eine Hirnblutung können die Ursache sein. Die Verletzung kann von ganz leicht bis schwerwiegend sein. Die Folgen hängen auch davon ab, welcher Teil des Hirns geschädigt ist. So kann das eine Kind nicht mehr so geschickt mit den Händen arbeiten, das andere hat Konzentrationsprobleme, das dritte kann sich nicht mehr so gut ausdrücken – um nur einige Beispiele zu nennen.

 

Für Leonie und ihre Familie ist es jedoch eine große Erleichterung zu verstehen, was mit ihr los ist. Dass es keine böse Absicht und kein Erziehungsfehler ist, sondern eine Verletzung, die vielleicht durch gezielte Behandlung gemildert werden kann.

 

Wie kann dabei nun die Beratungsstelle Kinderneurologie-Hilfe München helfen? Und wer steht hinter der Beratung?

Die Beratung ist genauso vielfältig wie die Verletzungsfolgen selbst: von alltagsnahen Tipps (z. B. zur Konzentration) bis zu Einrichtungsempfehlungen, von der Unterstützung der gesunden Geschwister bis zur Beratung der Schule, immer nach Bedarf der Familie. Es finden auch Vorträge zu Alltagsthemen und ganz zwanglose Elterntreffs statt.

 

In Leonies Fall bekommen sie und ihre Familie zum einen Adressen für weitere Untersuchungen und zum anderen – zusammen mit der Beraterin – ein gemeinsames Gespräch mit der Schule, die ihr den zustehenden Nachteilsausgleich gewährt.

 

Die Beratungsstelle der Diakonie München und Oberbayern wird vom Bezirk Oberbayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales finanziert. Die Beratung ist vertraulich und kostenfrei.

 

Katalin Ilona Piechotta

Kontakt:

Katalin Ilona Piechotta

Kinderneurologie-Hilfe München

Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Verletzungen

Ysenburgstr. 7

80634 München

Mobil: 0170 7733129

info(at)kinderneurologiehilfe-muenchen.de

www.kinderneurologiehilfe-muenchen.de

 

 

Ansprechpartner in anderen Bundesländern bzw. weitere Beratungsstellen bundesweit sind auf der Internetseite des Bundesverbands Kinderneurologie-Hilfe e.V. zu finden:

www.kinderneurologiehilfe.de