Sie fehlt

Renate Windisch und Doris Wittig-Moßner bei einem der jährlichen Wochenendseminare des Landesverbandes Epilepsie Bayern e.V. auf Schloss Hirschberg
© LV Epilepsie Bayern

Was soll ich noch zum Tod von Renate Windisch schreiben, frage ich mich gerade. Vieles ist bereits gesagt. Soll ich nochmals alles aufzählen, was sie für die Epilepsie-Gemeinschaft erreicht hat? Nicht nur in Bayern, in Deutschland, sondern auch z. B. in Österreich oder Südtirol.

 

Ihr Wirken war vielfältig und wegweisend – eine kleine Auswahl:

 

Schaffung eines flächendeckenden Netzes an Epilepsie-Beratungsstellen in Bayern, Erstellung einer reichhaltigen Palette an Informationsmaterialien inkl. eines speziell für Lehrkräfte konzipierten „Lehrerpakets“, Mithilfe beim Aufbau von Verbänden im Inland (u. a. Deutsche Epilepsievereinigung, e.b.e. epilep-sie bundes-elternverband e.v.) und Ausland (u. a. EPINET – Netzwerk Epilepsie Südtirol, Epilepsie Interessensgemeinschaft Österreich), aber vor allen Dingen die Gründung des Landesverbands Epilepsie Bayern e.V. mit wichtigen Netzwerkverbindungen in alle Fachbereiche (Medizin, Schulbehörden, Politik etc.).

 

Sie hatte die Gabe, Menschen zu begeistern – egal ob Betroffene oder „Fachpersonal“. Veranstaltungen mit Renate hatten immer ein ganz eigenes Flair: Ein mit Sorgfalt ausgewähltes Gedicht zu Beginn und ihr feiner Humor schafften eine besondere Atmosphäre. Hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt, blieb sie am Ball – hartnäckig, aber nie verbissen, arbeitete sie an ihrem Ziel: Das Leben von epilepsiekranken Menschen und deren Familien zu verbessern!

 

Vor einiger Zeit zog sie sich aus der aktiven Selbsthilfearbeit zurück, war aber als Ratgeberin im Hintergrund für mich, ihre Nachfolgerin als Vorsitzende des bayerischen Landesverbands, immer greifbar.

 

Die Früchte ihrer Arbeit, ihre Errungenschaften, leben weiter. Aber die langen Gespräche über „Gott und die Welt“, über Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung, über unsere Epilepsie-Arbeit oder auch ganz privat, diese fehlen.

 

Sie fehlt.

 

Ich bin froh, dass Renate mich auf meinem Weg so lange begleitet hat und dass ich so viel von ihr lernen durfte. Das tröstet … zumindest ein bisschen.

 

Doris Wittig-Moßner


Die Stiftung Michael hat auf ihrer Internetseite einen Nachruf für Renate Windisch veröffentlicht:

www.stiftung-michael.de

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© privat

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Renate Windisch