PEPE-Schulung

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Epilepsie-Experte werden – ein Wochenende mit Pepe und Pepa

 

Wir berichten über ein Epilepsie-Schulungswochenende auf Grundlage des Epilepsie-Schulungsprogramms PEPE (Psychoedukatives Programm Epilepsie) für kognitiv eingeschränkte Personen. Die Lebenshilfe Bildung NRW als Ausrichter vieler Kurse und Seminare hatte diese Schulung das erste Mal in ihr Angebot aufgenommen. Die Teilnehmenden waren sowohl Betroffene als auch Interessierte und durchaus Seminar-erfahren, wie wir schnell feststellten.

 

Wir, das sind zwei MOSES-Trainerinnen, die seit zwölf Jahren gemeinsam regelmäßig Seminare durchführen. Mit PEPE betraten wir Neuland aufgrund der Klientel, mit der wir gerne eine zusammenhängende Schulung durchführen wollten. Mit der Lebenshilfe NRW hatten wir den richtigen Partner dafür gefunden. Anfang August letzten Jahres war es dann so weit.

 

Im Hotel Fit, ein integrativ geführtes Haus in Much in der Eifel, traf sich ein buntes Grüppchen. Mit sieben Teilnehmern hatten wir genau die richtige Gruppengröße. Die Einschränkungen waren unterschiedlich, alle waren jedoch in Werkstätten tätig und konnten lesen und schreiben. Das ist die Grundvoraussetzung, um an PEPE teilzunehmen. Eine junge Frau wurde von einem Elternteil begleitet, eine weitere von einer Assistenzkraft. Außerhalb der Schulungszeiten hatten die Teilnehmenden freie Zeit, die sie selbst gestalteten – so waren Spaziergänge, Kickern oder Brettspiele möglich.

 

Das Interesse an den Seminarthemen war außerordentlich hoch. Die Quizfragen zu Beginn jeder neuen Einheit wurden mit großem Eifer beantwortet und diskutiert. In kleinen filmischen Schulungseinheiten führen die Personen Pepe und Pepa durch die verschiedenen Aspekte der Erkrankung. So sollen die Betroffenen zur Mitarbeit bei der Therapie und zur Risikoeinschätzung motiviert und befähigt werden. Alles geschieht in einfacher Sprache. Auf regelmäßige Pausen wurde geachtet und zum Abschluss bekam jeder ein Zertifikat, das ihn zum Epilepsie-Experten ernannte und das voller Stolz entgegengenommen wurde.

 

Fazit:

Die frisch gekürten Epilepsie-Experten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Wochenende. Wir als Referentinnen waren sehr überrascht, wie gut und motiviert alle Teilnehmenden die vielen Informationen aufgenommen haben. Wir sind gespannt auf die nächste PEPE-Schulung, dieses Mal soll Coesfeld der Veranstaltungsort sein.

 

Die Lebenshilfe Bildung NRW wird das PEPE-Seminar mit dem Namen „Epilepsie – Was steckt dahinter“ vom 15.-17. Juli 2022 in Coesfeld anbieten.

 

Zielgruppe:

Epilepsiekranke Menschen mit zusätzlicher Lern- oder geistiger Behinderung

 

Die Kursteilnehmer sollten:

•  sich verbal verständigen können,

•  eine ein- bis zweistündige Lerneinheit durchhalten können,

•  nach Möglichkeit etwas lesen und schreiben können.

Die beiden Referentinnen Gabi Haferkamp (li.) und Claudia Wolfertz (re.) waren von der Motivation und dem großen Interesse der Teilnehmenden beeindruckt
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Anmeldung:

bildung.lebenshilfe-nrw.de/de/weiterbilden/seminare-weiterbildung.php

-> Suchwort „Epilepsie“

 

Sämtliche Informationen zu Anmeldung, Unterbringung und Kosten finden sich dort.

 

Claudia Wolfertz, Epilepsiezentrum Bethel
Gabi Haferkamp, Schwerpunktpraxis Berkenfeld

 

Kontakt:

gabihaferkamp(at)gmx.de