Gratwanderung zwischen Professionalität und Ehrenamt

Der Artikel: "Meine Gedanken zum Ehrenamt" im epikurier 02/2002 hat Anlaß gegeben zu einer sehr unerfreulichen kritischen Auseinandersetzung , die einer guten Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit nicht dienlich ist.

Hintergrund ist die Anfangszeit der Münchner Beratungsstelle der Inneren Mission. Hier hat der Landesverband Epilepsie als Patientenvertretung mehrfach, speziell auch in einem Gespräch mit Herrn Schulz als Abteilungsleiter der IMM und Herrn Brodisch angemahnt, dass die Zusatzausbildung mit dem Zertifikat als Qualifikation unabdingbar notwendig für eine Epilepsie - Beratungsstelle ist. Denn gerade das Wissen um epileptologische Zusammenhänge, um spezialisierte Personen und Institutionen macht die Besonderheit und die Qualität einer solchen Beratungsstelle aus. Nur so hat sie ihre Berechtigung.

Die neu hinzugekommenen 5 Epilepsie-Beratungsstellen haben dies auch realisiert. Neben verschiedenen sehr wichtigen anderen fachlichen Qualifikationen, die die Mitarbeiter der Beratungsstellen in ihren Beruf bereits mitgebracht haben, stehen sie allesamt in der Zusatzausbildung.

Die inzwischen erworbene Erfahrung und der enge Austausch der bayerischen Beratungsstellen durch die Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit bürgt für eine weitere Qualitätssicherung, macht aber aus Sicht des Landesverbandes den weiteren Qualifikationsnachweis nicht überflüssig, sondern fordert geradewegs dazu auf. Das durch die Zusatzausbildung erworbene Zertifikat wird auch in Zukunft, wie das ärztliche, durch entsprechend nachgewiesene Fortbildungsveranstaltungen permanent erneuert werden.

Die in o.g. Artikel ausgedrückten Verallgemeinerungen aus den Fehlern dieser Anfangszeit , treffen in keiner Weise zu auf die Beratungsstellen, wie sie derzeit in Bayern arbeiten und in ihrem jeweils besonders geprägten Umfeld ein eigenes Profil entwickeln, auch nicht auf die Münchner Stelle.

Dass meine Formulierungen in ihrer verallgemeinernden Art falsch waren und verletzt haben, war mir in dieser Dimension nicht bewusst und nicht beabsichtigt. War ich doch entscheidend an der Schaffung unserer Beratungsstellen und ihrer Qualifikation beteiligt.

Ich bitte daher alle um Verzeihung, die sich persönlich angegriffen gefühlt haben.

Dass das persönliche Gespräch über die für mich jetzt offensichtlichen Missverständnisse, nicht gesucht worden ist, bedauere ich sehr. Ich bitte darum bei der nächst möglichen Gelegenheit.

Barbara Lillge, epikurier