Margret's Lese-Ecke

Ratgeber der Epilepsie Elternhilfe e.V. Mainz
Wissenswertes für Eltern von epilepsiekranken und behinderten Kindern


Die Epilepsie Elternhilfe Mainz (EEH ) hat für ihre Mitglieder einen umfangreichen und informativen Ratgeber für Eltern herausgegeben. Er bietet einen Überblick über finanzielle und sonstige Hilfen und klärt auf, an welche Stellen man sich wenden kann, um entsprechende Anträge zu stellen.

Von der ersten Frage, die sich Eltern stellt, "An wen wende ich mich um Hilfe" bis zu einem ausführlichen Stichwortverzeichnis um mal eben etwas nachzusehen, ist dieser Ratgeber ausgesprochen übersichtlich aufgebaut. Anhand der Fragen, die das Inhaltsverzeichnis gliedern, findet sich der Leser leicht zurecht.

Im Anhang sind neben den Frühförderstellen in Rheinland-Pfalz und Hessen auch Antragsformulare für den Schwerbehinderten-Ausweis und Lohnsteuerermäßigung abgedruckt. Eine umfangreiche Literaturübersicht und die wichtigsten Adressen ergänzen den Leitfaden durch die Hilfen, die Eltern für ihre Kinder in Anspruch nehmen können.

Im Dschungel der Zuständigkeiten ist dieser Führer sicher ein guter Einstieg um sich einen Weg durch das Dickicht zu bahnen.

Der Ratgeber kann auf der Internet-Seite der EEH Mainz: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterhttp://www.eeh-mainz.de heruntergeladen werden.

Susanne Fey, Wuppertal

 

"NA UND!"
Hrsg: Christa Stevens:


Arena Verlag ISBN 3-401-02300-4 € 5,--
Altersgruppe 8- 80 Jahre

Die Europäische Union hat das Jahr 2003 zum Jahr der Menschen mit Behinderungen ausgerufen. Die Bayerische Staatsregierung beteiligt sich mit einem eigenen Aktions-programm: "NA UND" heißt ihre Kampagne.

"NA UND" heißt auch ein Taschenbuch, das Christa Stevens, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, herausgeben hat. Der Untertitel: "Freundschaftsgeschichten für Kinder zum europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen". 35 AutorenInnen erzählen ihre erlebte oder erfundene Geschichte, sie sind Schüler, berühmte Schriftsteller, betroffene Eltern, Zivildienstleistende, Lehrer oder Sozialarbeiter. In allen Geschichten und Gedichten geht es um das Miteinander behinderter und nicht behinderter Menschen. Es sind lustige, spannende und anrührende Geschichten, auch unsere " Prinzessin Epilepsia" von Barbara Lillge ist dabei. Ich habe dieses Buch in einem Zuge gelesen, von Geschichte zu Geschichte wurde ich neugieriger auf die nächste. Diese Anthologie ist ein Appell der Toleranz und steht für die gesellschaftliche Integration Menschen gegenüber, die "einfach nur anders" sind.

Ich wünsche diesem Buch viele Leser, und hoffe, dass es bald in den Schulbüchereien zu finden ist, die Lehrer es als Unterrichtsmaterial hinzunehmen - es außerdem an den Kassen der Buchhandlungen liegt.

Es sind wunderbare Geschichten zum Vorlesen, und selber lesen.

Ein absolut gelungenes Projekt zur Kampagne "NA UND!" Gratulation!

Margret Meyer-Brauns, München

 

Marianne Glaßer
Wachsen im Gegenwind
Die Lebens- und Glaubensodyssee einer Mutter mit ihrem behinderten Kind


192 Seiten, Verlag Herder, 2002 ISBN-Nr: 345127597X 12,90 €

Der Leser begleitet die Autorin auf ihrer Lebens- und Glaubensodyssee nach der Geburt ihres mit Behinderung lebenden Sohnes Mathias im Jahre 1994.

Die Frage nach dem Warum und Wozu bringt sie in eine tiefe Glaubens- und Lebenskrise. Auf sehr nachvollziehbare Weise schildert sie den Zusammenbruch des bisher bestandenen Systems. Interessante menschliche, durch das Leid ausgelöste Gedanken tragen zu einer Auseinandersetzung mit verschiedensten Glaubensperspektiven bei. Aus einer folgsamen Christin wird eine kritische Christin. Die Grundaussagen christlichen Glaubens werden auf ihre Haltbarkeit, Zuverlässsigkeit und Hilfe in leidvollen Lebenssituationen hin erlebt und durchdacht.

Nach einigen Jahren findet sie durch die Wirren der Trauer zu einem positiven Umgang mit ihrer Lebenssituation. Aus dem Hadern mit dem Schicksal findet sie einen Weg in den Fluss des Lebens. Auch wenn die Autorin keine Antwort darauf findet, warum und ob überhaupt Krankheit, Behinderung, Schmerz und Tod sein müssen, so kommt sie doch zu einer persönlichen Erkenntnis: "Es gibt keine Antwort auf die Frage: "Warum ausgerechnet ich?" - denn es steht keinerlei Absicht hinter dem Geschehen."

Das Buch ist nicht nur eine Biographie, sondern besticht durch seine rational vorgetragenen Schilderungen, die gleichzeitig tiefe emotionale Anteilnahme ermöglichen sowie durch die interessanten Reflexionen der Autorin.

Ein wirklich empfehlenswertes Buch:

  • Persönlich von einer ähnlichen Lebenssituation Betroffene werden sich hier in vielen Erlebnissen, Gefühlen und Fragen wiederfinden.
  • Professionell Tätige bekommen einen sehr gelungenen Einblick in das besondere (Er-)Leben mit einem mit Behinderung lebenden Kind;
  • Für jeden, der schon einmal Krisen erlebt hat finden sich hier Fragen und Antworten.
  • "Außenstehende" können sich durch diese Biographie dem Themenbereich der Familien mit einem besonderen Kind empathisch und verstehend nähern


Ein spannendes Buch für jeden Leser.

Dorothee Wolff-Stiegemeyer