Psychosoziale Beratung bei Epilepsie

Erfahrungen der Epilepsieberatung Mittelfranken:

Die Psychosoziale Beratungsstelle für Menschen mit Epilepsie in Nürnberg ist nun seit Juli 2002 Ansprechpartner für Menschen mit Epilepsie, deren Angehörigen und professionell Tätigen im Raum Mittelfranken. Sie bietet Beratung, Information und Begleitung in allen psychosozialen Belangen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen.

Neben der reinen Beratungsarbeit gehören weitere Inhalte zu den Aufgaben der Beratungsstelle. Dieses Aufgabenspektrum umfasst sowohl die Netzwerkarbeit (wie z.B. die Beratungsstelle in das regionale Umfeld zu integrieren, das Profil der Beratungsstelle anderen Diensten zu verdeutlichen) als auch die Öffentlichkeitsarbeit (Fortbildungen, Informationsstände, Teilnahme an Veranstaltungen, Vorträge, Erstellen von Informationsmaterial etc.). Auch die Unterstützung der Selbsthilfe gehört dazu und zwar in Form von Beratung über Selbstorganisationsmöglichkeiten, Bereitstellung von sachlichen und logistischen Mitteln der Beratungsstelle und auf Wunsch auch Unterstützung bestehender Selbsthilfegruppen.

Was waren die Hauptanliegen in der Nürnberger Beratungsstelle im letzten Jahr?

Besonders 3 Themenschwerpunkte waren im letzten Jahr bei den Beratungen in der Nürnberger Beratungsstelle maßgeblich:

  • Fragen zum Krankheitsbild (Anfallsformen, Umgang mit Medikamenten, Hilfsmittel etc.),
  • Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung (Umgang mit Ängsten, sozialem Rückzug, Überbehütungstendenzen, Selbstwertproblemen etc.)
  • Beratungen zum Thema Arbeit/Beruf/Ausbildung (Gefährdungen am Arbeitsplatz, drohende Kündigungen, Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, Berufswahl)


Sozialrechtliche Angelegenheiten - z.B. ob und wann man seinem Arbeitgeber die Erkrankung offenbaren muss, Regelungen zu Leistungen der Krankenkassen oder Rehabilitationsträgern aber auch Fragen zum Schwerbehindertenrecht, persönlicher Absicherung usw. - fließen ohnehin in sehr viele Beratungsgespräche mit ein.

Viele Ratsuchende berichteten, dass die Möglichkeit, in der Beratungsstelle ausführlich mit jemandem ohne Vorbehalte oder bestimmten Erwartungen sprechen zu können, der nicht nur einen Aspekt (z.B. ausschließlich die medizinische Seite oder ausschließlich sozialrechtliche Belange) betrachtet, als sehr entlastend empfunden wurde. Psychische Entlastung durch ein offenes Ohr, erlebte Akzeptanz und praktische Hilfe in der konkreten Situation scheinen für viele Ratsuchende Türen zu öffnen, die ihnen schon fast verschlossen schienen.

So konnten viele gemeinsam im Gespräch neue Perspektiven entwickeln bzw. waren Ratsuchende anhand spezieller Hilfen verstärkt in der Lage, in ihrem Alltag wieder besser zurechtzukommen.

Welche Möglichkeiten der Beratung gibt es?
Die Beratung kann telefonisch sowie persönlich in der Beratungsstelle erfolgen. Im Einzelfall können auch Hausbesuche vereinbart werden. Es besteht die Möglichkeit der persönlichen Beratung jeweils 1x monatlich sowohl in der Kopfklinik Erlangen (Epilepsieambulanz) als auch in der Neurologischen Klinik in Rummelsberg. Diese Beratungsstunden sind offen für alle Ratsuchenden - auch Nichtpatienten der jeweiligen Kliniken können sich anmelden.

Für Arbeitgeber, Schulen, soziale oder andere Einrichtungen besteht das Angebot der allgemeinen oder personenbezogenen Beratung vor Ort - auch Schulungen und Fortbildungen zum Thema sind möglich!

Foto: Kontakt MittelfrankenAnschrift der Beratungsstelle:
Rummelsberger Dienste
Psychosoziale Beratungsstelle
für Menschen mit Epilepsie

Kerstin Kählig
Marienstr.16
90402 Nürnberg
Tel: 0911/2873989
Fax: 0911/2873982
E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailrdn-beratung-epilepsie(at)rummelsberg.de