5 Jahre Selbsthilfegruppe Epilepsie Essen

Eindrücke
Helmut Schmidt:
Bekanntlich habe ich die die Selbsthilfegruppe Epilepsie mit meinem Sohn Robert am 19. März 2001 in Essen gegründet und nach der vorzeitigen Beendigung meiner beruflichen Laufbahn ein anderes Kapitel meines Lebens begonnen.
…. Ich nehme mit der Gruppe an vielen Veranstaltungen und Vortragsreihen teil, die überwiegend das Thema „Epilepsie“ tangieren. Verbunden mit umfangreicher Planung und organisatorischen Maßnahmen haben wir aber auch selbst mehrfach Vortragsabende mit Fachärzten und Pharmakologen gestaltet. Diese Abende fanden sogar großen Anklang in anderen Selbsthilfegruppen
…. Auch nach diesen vergangenen 5 Jahren kann ich sagen, dass mir die Gruppenleitung immer noch Spaß macht, immer noch eine große Herausforderung für mich ist und dass ich auf „meine Gruppe“ sehr sehr stolz bin.

Robert Schmidt
Vor 5 Jahren habe ich mit meinem Vater Helmut Schmidt die Selbsthilfegruppe Epilepsie in Essen gegründet.

Damals war ich selber auf der Suche nach eine entsprechenden Selbsthilfegruppe in Essen. Da es aber keine geeignete gab, sagte ich mir, dass sich da etwas ändern müsste.

… Soweit es möglich ist, bin ich für die anderen Mitglieder da. Wir reden über jedes noch so kleine Problem und versuchen, es gemeinsam zu lösen. Für mich ist es sehr wichtig, jedem zuzuhören und verstehen zu lernen. Ich verspüre in der Gruppe viel Gemeinsamkeit und Verbundenheit.
… Zur Stärkung der Verbundenheit in unserer Gruppe organisiere ich mit meinem Vater auch Freizeitaktivitäten

Andreas Bantje
…. ich bekam Ende 2002 Kontakt zu der Gruppe. Relativ bald wurde sie zu einem sehr wichtigen Kontakt- und Haltepunkt in meinem Leben, der seine Bedeutung nicht verloren hat.
Als ich im Jahr 2001 ins Ruhrgebiet zog, kannte ich hier fast keinen Menschen, und bekam 5 Monate nach Antritt meiner neuen Arbeitsstelle meine fristlose Kündigung nach einem epileptischen Anfall während der beruflichen Tätigkeit.

Nach schweren Tiefs auf verschiedenen Ebenen des Lebens, verbunden mit zunehmenden Gefühlen von Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, stieß ich auf die SHG Epilepsie Essen.
….. Auch nach langzeitigen stationären Aufenthalten wurde es mir wieder sehr bewusst, dass es auch „draußen“ viele Menschen gibt, die ähnliche Probleme haben wie ich – teilweise auch sehr viel intensiver. Es ist sicher gut, wenn man sich die Brille von Zeit zu Zeit wieder gerade schieben kann.


Matthias Althaus:
…Hier kann sich jeder nach Bedarf beteiligen und alle erwähnten Äußerungen durch den Kopf gehen lassen. Die neuen Informationen können in einer Diskussionsrunde Erfahrungen von Nutzen bringen, wenn es von anderen Betroffenen bessere Vorschläge gab, als das eigene Verhalten. Durch die helfenden Vorschläge ist es möglich, den Zustand vom Negativen mehr ins Positive umzuwandeln. Vor einer guten Besserung stand man oft an einem Punkt, wo folgende Fragen aufkamen: Wieso bin ich betroffen und habe es am schwersten ? Drehe ich mich im Kreis oder wieso ist mein Ziel in weite Ferne gerückt ? Wieso muss der Betroffene auf vieles verzichten ? Wieso gelangen andere Betroffene besser mit ihrer Lebenslage am erstrebten Endpunkt an ?
Die Selbsthilfegruppe gibt den Beweis, dass nicht ich alleine mit meiner Krankheit lebe.
…. Die Schnellrunde am Anfang des Gruppenabends gibt den Überblick von jedem Anwesenden aus seinen letzten 2 Wochen. Ein aktuelles, belastendes, ernstes oder bevorstehendes Thema wird dann meistens nach der Schnellrunde hinreichend zur Sprache gebracht und diskutiert.

Die Redaktion des epiKurier wünscht der SHG Epilepsie Essen alles Gute und viel Erfolg für ihre Arbeit.