Und es gibt sie wirklich!

so entstand "CARLA


Unsere mittlere Tochter Julia wurde 1991 gesund geboren. Mit einem Jahr und neun Monaten erlebten wir die erste Anfalls-Serie und es stellte sich schnell heraus, dass Julia allergisch auf Primidon, paradox auf Diazepam und überhaupt schlecht auf Medikamente reagierte. Mit Luminaletten konnten aber anfangs doch immer wieder anfallsfreie Zeiten erreicht werden.

Als Julia drei Jahre alt war, bauten wir zusammen mit anderen Eltern den ersten integrativen  (Montessori-)Kindergarten im Landkreis auf. Der Personalschlüssel war optimal, die Gruppenstärke gering und die Eltern offen und interessiert. Ich fing an, nach Material zu suchen, das die Epilepsie unserer Tochter erklärt und verständlich macht. Julia bekam die Anfälle fast nie außer Haus, kaum jemand aus unserem Umfeld hat je eine Anfalls-Serie mitgemacht. Aber ich wollte Julia und uns verstanden wissen.

Nachdem ich nichts Kindergartentaugliches gefunden habe, formulierte ich selbst, was mir wichtig erschien, zeichnete Bilder und ließ ein Ringbuch anfertigen. Bei einem Telefonat mit Barbara Lillge, die damals die Geschäftsstelle des LV Epilepsie Bayern führte, erzählte ich von dem Büchlein und kurze Zeit später machte sie mir den Vorschlag, dieses Buch doch ganz offiziell verlegen zu lassen, sie wollte sich um Sponsoren für den Druck kümmern.

Ich schickte mein Skript zum Ellermann-Verlag (damals München) und es dauerte nicht lang, da bekam ich eine positive Antwort. Der Verlag engagierte eine professionelle Grafikerin (Elisabeth Reuter). In Zusammenarbeit mit dem Landesverband und einer Lektorin wurde Carla, die ja im Wesentlichen aus der Geschichte unserer eigenen Tochter Julia entstand, etwas weniger dramatisch dargestellt und am 5.Oktober 1996 konnten wir zum ersten Tag der Epilepsie – auf einer Veranstaltung in Ingolstadt unter der Schirmherrschaft von Barbara Stamm – das fertige Bilderbuch vorstellen.

(Das ist nun 15 Jahre her. :))

Silke Schröder, Texterin von CARLA