Epilepsie – ganz einfach !

Durch einen Unfall (oder ähnliches) entsteht eine Wunde im Gehirn an einer lokalisierten (= fokal/partiell) Stelle.

Diese Stelle kann nun beim Informationstransport nicht mehr teilnehmen. Sie würde die Dinge falsch oder unvollständig weitervermitteln. Damit keine Fehlinformationen weitergeleitet werden, umschließen Wächter die Stelle.

Für die Wächter ist es jedoch sehr anstrengend, Tag und Nacht diese Stelle zu bewachen. Eines Tages sagt Wächter Fritz: „Ich möchte nicht mehr“, setzt sich hin und unterbricht die vollständige Abschottung. Aber die anderen Wächter strecken nun schnell ihre Arme weiter aus und können so das Loch wieder schließen. Die Wächter unterhalten sich während ihrer Arbeit viel, denn es ist alles so langweilig.....

Eines Tages beschließt eine ganze Gruppe, dass sie keine Lust mehr hat. Sie tritt ab und es entsteht ein großes Loch, das die restlichen Wächter nicht mehr ausgleichen können.

Falsche Informationen fließen nun aus diesem Loch in das restliche Gehirn.

Das Gehirn kann mit diesen Informationen nichts anfangen, es ist verwirrt....
→ Error!!!
→ der erste epileptische Anfall

Der Anfall hat seinen Ursprung in der Wunde (= fokal/partiell), breitet sich auf das ganze Gehirn aus und wird zu einem komplexen, sekundär generalisierten Anfall.

Die Warnlampe, die höchste Gefahr anzeigt, fängt im Gehirn zu leuchten an. Das bringt die geflohenen Wächter dazu, zurückzukehren und ihren Platz wieder einzunehmen.

Im Gehirn (und weil es die Schaltzentrale für den ganzen Körper ist, auch hier) laufen die Vorgänge wieder normal ab.

Aber es passiert jetzt immer häufiger, dass eine Gruppe Wächter keine Lust mehr hat und es wiederholt sich der gerade beschriebene Vorgang.

Das Gehirn vermittelt dem Körper: „Hilfe, da muss etwas getan werden!!“
→ Die Person geht zum Arzt
→ Sie bekommt Medikamente

Die Medikamente dienen als Zwischenglieder zwischen den Wächtern, damit ihre Arbeit nicht mehr so anstrengend ist.

Zuerst sind diese Bindeglieder sehr dünn und helfen wenig.

Das Medikament wird aufdosiert, die Bindeglieder werden dicker.

Es entsteht eine dichte Abschottung der Wunde.

→ Krampfanfälle (epileptische Anfälle) treten nicht mehr auf


Susanne Laufer