Nebenwirkung Retigabin

Wie die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) im Mai mitteilten, haben sich bei dem Antiepileptikum Trobalt® (Wirkstoff Retigabin) Langzeitnebenwirkungen in Form von Blauverfärbungen der Finger sowie retinale Pigmentveränderungen (Veränderungen der Netzhaut) gezeigt.

Das im Mai 2011 in Deutschland zugelassene Arzneimittel ist derzeit nicht auf dem deutschen Markt verfügbar, da die Herstellerfirma es wieder vom Markt genommen hat, nachdem der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) keinen Zusatznutzen anerkannte.

DGfE und DGN empfehlen den Patienten, ihren Arzt aufzusuchen, um sich auf diese Veränderungen hin untersuchen zu lassen (inkl. einer gründlichen Untersuchung beim Augenarzt). Die Fachleute raten zu einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung, ob die Therapie unter ärztlicher Kontrolle weitergeführt wird oder es notwendig ist, das Medikament abzusetzen. Wie bei allen Antiepileptika sollte das Absetzen eines Medikaments grundsätzlich langsam und kontrolliert erfolgen.

Susanne Fey, Wuppertal