Schalen, Namensschilder & mehr

Ein Ausflug in die Keramikwerkstatt!

Seit einigen Monaten trinkt Werner aus einer Tasse der ganz besonderen Art seinen Kaffee: nämlich einer Selbstgemachten! Diese hat er in der Werkstatt von Keramikmeisterin Ingrid Hendlmeier modelliert. Auch den Tisch von Doris zieren seitdem zwei selbstgestaltete Obstschalen. Doch neben Geschirr wurden auf den beiden Ausflügen nach Gottfrieding bei Dingolfing noch ganz andere Sachen hergestellt. Ein kleines Grabkreuz, Namensschilder und ein Vogel, der einen Ehrenplatz auf dem Klavier von Michael erhalten hat und jeden Besucher zu grüßen scheint.

Von dem Vorschlag, eine Keramikwerkstatt zu besuchen, waren viele der Bewohner sofort begeistert. So machten sich Kunsttherapeutin Tanja Mußgiller und Praktikant Sven Beer, gemeinsam mit vier der WG-Bewohner auf den Weg, um mehr über das Handwerk des Töpferns zu erlernen. Und unsere Erwartungen sollten noch übertroffen werden.

In einem Rundgang durch die Werkstatt erklärte uns Ingrid Hendlmeier zunächst alles über verschiedene Techniken, wie das Drehen an der Töpferscheibe, das Gießen mit Ton von Tassen und Schüsseln und vieles mehr. Danach ging es für uns ans Werkeln. Wir durften sogar selbst einen so genannten „Schlicker“ anrühren, der in der Keramik die Funktion des Klebers übernimmt.

Unser persönliches Highlight war neben der Keramikbrennerei eine ganz andere Verwendung des Ofens von Frau Hendlmeier: Pizza aus dem Keramikofen! :-) Unsere selbstgemachte Pizza mit viel Käse und Oliven bildete den genüsslichen Abschluss eines gelungenen Tages.


Einige Monate später besuchte unsere Truppe, dieses Mal hatten wir noch eine Bewohnerin mehr mitgebracht, die Werkstatt erneut, um die produzierten Sachen fertig zu gestalten. Schließlich fehlte noch die Glasur, die alle gemeinsam im Fachmarkt ausgesucht hatten. Und auch diese sollte so kunterbunt sein, wie die Sachen die gefertigt wurden. Es reichte von Sonnenfeuer, in deren Farbe nun eine der Schalen von Doris erstrahlt, bis hin zu Dunkelblau, das sich Werner für seine Kaffeetasse ausgesucht hat.

Bleibt am Schluss nur noch zu erwähnen, dass die Bewohner sich auf ihr nun anstehendes Töpferprojekt freuen und es gar nicht abwarten können, weitere bezaubernde Dinge aus Keramik herzustellen.

Sylvia Loth, WeM München

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