Epilepsie-Beratungsstelle Karlsruhe

Anna Dorn, Lisa Marie Bick und Karin Drinsinger (v. l. n. r.) von der Epilepsieberatungsstelle in Kork werden abwechselnd einmal monatlich in Karlsruhe sein. Erst einmal geht Lisa Marie Bick ab September in Elternzeit, wie nicht schwer zu erkennen ist :)

Am 1. Juli 2015 eröffnete das Epilepsiezentrum Kork in Karlsruhe eine Außenstelle seiner Epilepsieberatung. Die Beratungstermine sind immer am ersten Mittwoch eines Monats von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr in den Räumen des Diakonischen Werkes Karlsruhe (Kaiserstraße 172).

Ziel der Epilepsieberatung ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie zu verbessern. Hierzu führen die beiden Mitarbeiterinnen Beratungsgespräche und erarbeiten den Hilfebedarf der Klienten. Sie stimmen sich mit behandelnden Ärzten, Krankenkassen, Sozialbehörden, Schule, Arbeitgeber usw. ab. Mit dieser umfassenden Beratung können häufig vorkommende soziale Folgen der Erkrankung, wie z. B. Schulversagen, Schulausschluss, Abbruch der Ausbildung, Verlust des Arbeitsplatzes, lange Arbeitsunfähigkeitszeiten und Frühberentungen vermieden oder minimiert werden. Viele durch die Krankheit beeinflusste Probleme der Klienten bestehen schon lange, zum Teil über Jahre. Eine Stelle, an die sie sich mit ihren Fragen wenden konnten, hatten die Klienten nicht.

Die direkten Kontakte der Mitarbeiterinnen in der Beratungsstelle zum Epilepsiezentrum Kork erweisen sich in mehrfacher Hinsicht sehr positiv. Rückfragen und ein fachlicher Austausch mit den Ärzten sind niederschwellig möglich. In der Beratung entstehende Fragestellungen können schnell geklärt und weiterbearbeitet werden.

Allein 2014 und 2015 gab es fast 2.000 Kontakte per Telefon-und E-Mail sowie persönliche Beratungsgespräche. Die Mehrzahl der Kontakte erfolgte telefonisch aus ganz Baden-Württemberg. Dies zeigt, wie hoch hier der Bedarf an einer qualifizierten Beratung ist. Mit der Einrichtung der Außenstelle in Karlsruhe soll dieser Bedarf für Nordbaden nun besser befriedigt werden. Nachgefragt werden auch die durch die Beratungsstelle angebotenen Schulungen rund um das Thema Epilepsie in Kindergärten, Schulen und Betrieben. Zwischen Oktober 2013 und Juni 2015 wurden über 20 Schulungen durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass nach Informationen und Abbau von Vorurteilen in den Schulungen Kindergärten eher bereit waren, epilepsiekranke Kinder aufzunehmen.

Die Zusammenarbeit im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Epilepsiezentrum Kork, der Epilep-sieberatungsstelle und dem CJD Offenburg hat zu einer besseren Eingliederung von jungen Menschen mit einer Epilepsie ins Arbeitsleben und in die Gesellschaft geführt. Mit Fachdiensten, wie z. B. dem Integrationsfachdienst, stehen die Mitarbeiterinnen in einem regelmäßigen Austausch. Die Epilepsieberatung kooperiert mit den Epilepsieselbsthilfegruppen in Baden-Württemberg und ist bundesweit mit den anderen Epilepsieberatungsstellen vernetzt.

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen des Fachteams „Epilepsie und Arbeit Baden“ im Netzwerk Epilepsie und Arbeit (NEA). NEA ist zuständig für die Beratung und Unterstützung bei Problemen am Arbeitsplatz als Folge einer Epilepsieerkrankung.

Seit 1. Oktober 2012 finanziert „Aktion Mensch“ die Arbeit der Beratungsstelle. Diese Förderung endet im September 2016. Derzeit gibt es Gespräche mit dem Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg, mit Krankenkassen und dem Ortenaukreis, um die Anschlussfinanzierung sicherzustellen.
 

Kontakt:


Epilepsieberatung des
Epilepsiezentrums Kork
c/o Diakonisches Werk Karlsruhe
Kaiserstraße 172
76133 Karlsruhe
Tel.: 0176 18411438
epilepsieberatung(at)epilepsiezentrum.de
www.epilepsiezentrum.de

 

 

Bild – Quelle: Epilepsiezentrum Kork