Bayerischer Verdienstorden für R. Windisch

Landtagsabgeordneter Karl Freller (links) mit Preisträgerin Renate Windisch und deren Ehemann Hermann Windisch

Bei einem Festakt in München im Juli 2016 erhielt die langjährige 1. Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Epilepsie Bayern e.V. den Bayerischen Verdienstorden überreicht. Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte damit ihre enormen Verdienste um Menschen mit der Krankheit Epilepsie.

 

Ein „Epilepsie“-Leben in nackten Zahlen:

1984  

Gründerin der SHG „IG Anfallskranke Roth-Schwabach“

1988 Gründungsvorstand der „Deutschen Epilepsiever-einigung e.V.“:
langjährige Mitarbeit im Vorstand, Pressesprecherin und Geschäftsführerin
1992 

Mitglied im Epilepsie-Kuratorium als Patientenvertreterin
(bis zur Auflösung des Vereins im Jahr 2000/2001)

1992 

Mitbegründerin des „Landesverbandes Epilepsie Bayern e.V.“:
bis 2012 1. Vorsitzende und seither Ehrenvorsitzende

1995 

Mitbegründerin des „Fördervereins Epilepsie e.V“:
bis heute 1. Vorsitzende

2001

 

 

Mitbegründerin des
„e.b.e. epilepsie bundes-elternverbands e.v.“

 

Ein „Epilepsie“-Leben in Resultaten:

Der Krankheit Epilepsie, der damit verbundenen Unwissenheit und auch Hilflosigkeit der Betroffenen und ihrer Umgebung begegnete Renate Windisch in ihrem Schulalltag als Leiterin einer Förderschule der Lebenshilfe in Schwa-bach immer wieder. Im Jahr 1984 gründete sie deshalb allen Widerständen zum Trotz eine der ersten Selbsthilfegruppen in Deutschland und 1988 zusammen mit den wenigen anderen zu diesem Zeitpunkt existierenden Gruppen den Bundesverband Deutsche Epilepsievereinigung e.V., den sie auch nach dessen Verlegung nach Berlin noch einige Jahre begleitete.

 

1992 entstand unter ihrer Führung der Landesverband Epilepsie Bayern e.V. und damit erstmals ein Ansprechpartner auf Höhe der Politik, der es sich zur Aufgabe machte, Menschen und Institutionen zusammenzuführen und ein Epilepsie-Netzwerk für Betroffene zu bilden.

 

Im Oktober 2001 war sie Mitbegründerin eines speziell auf Eltern ausgelegten bundesweiten Epilepsie-Selbsthilfeverbands, des e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e.v., der sich ganz besonders um das Wohl betroffener Kinder und ihrer Eltern kümmert.

 

Aus kleinen Anfängen erwuchs Großartiges:

 

  • Ein flächendeckendes Netz an Epilepsie-Beratungsstellen in Bayern – einzigartig im ganzen Bundesgebiet.
  • Das Projekt NEA – Netzwerk Epilepsie und Arbeit, 2010 von der EpilepsieBeratung München als Bundesprojekt ins Leben gerufen, das bei epilepsiebedingten Problemen am Arbeitsplatz deutschlandweit Hilfe und Unterstützung bietet.
  • Eine reichhaltige Palette an Informationsmaterialien, die seither beim Landesverband Epilepsie Bayern e.V. und beim e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e.v. entstanden sind, darunter z. B. das Kinderbuch „CARLA – eine Geschichte über Epilepsie“ und das Epilepsie-Lehrerpaket, das sich speziell mit dem Thema Epilepsie & Schule beschäftigt und als Download unter www.epilepsie-lehrerpaket.de zur Verfügung steht, aber auch die Filme des e.b.e., die sich mit Epilepsie bei Kindern und Erste-Hilfe beschäftigen, und die fremdsprachlichen Ausgaben der Kinderbroschüren „Toto und das EEG“, „Toto geht in die Röhre“ und „Der Epi-Surfer“.
  • Unsere Zeitschrift epiKurier, die viermal jährlich aktuelle Themen und Neuigkeiten publiziert und auch online auf www.epikurier.de erscheint. Von einer reinen Verbandszeitschrift hat sich der epiKurier zu einer ernst zu nehmenden Fachzeitschrift entwickelt, die sowohl in Selbsthilfe- als auch in medizinischen Fachkreisen geschätzt wird – eine nicht alltägliche Kombination.

Im Dezember 2012 schied Renate Windisch aus der aktiven Vorstandsarbeit

des bayerischen Landesverbandes aus. Seither übernimmt sie als Ehrenvorsitzende im Hintergrund spezielle Aufgaben, ist u. a. bei Messen und Veranstaltungen vor Ort und ist für Projekte immer ein hilfreicher Ansprechpartner bzw. Ratgeber.

 

Aus einem kleinen Beginn ist eine Lebensaufgabe geworden. Durch ihr außergewöhnliches Engagement hat Renate Windisch maßgeblich dazu beigetragen, bestehende Hürden und Vorurteile abzubauen, der Öffentlichkeit ein anderes Bild der Erkrankung zu vermitteln sowie Hilfe und Unterstützung für alle Betroffenen und ihre Familien zu bieten und dies nicht nur regional, sondern bayern- und bundesweit.

 

Die Ehrung mit dem Bayerischen Verdienstorden für ihren großen Einsatz im Bereich der Epilepsie-Selbsthilfe hat sie mehr als verdient. Wir freuen uns sehr, dass sie diese besondere Anerkennung erfahren hat.

 

Ein großer Dank geht an dieser Stelle an den Bayerischen Landtagsabgeordneten Karl Freller und Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags, für ihre Unterstützung.

 

Renate würde jetzt sagen, wir hätten viel zu viel Aufhebens gemacht, zu viele Worte verschwendet, die es gar nicht bräuchte, aber manchmal genügt ein einfaches DANKE nicht – manchmal muss es einfach mehr sein …

 

Doris Wittig-Moßner & Susanne Fey

für den LV Epilepsie Bayern e.V. &  den e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e.v.