Was macht eigentlich…



Dr. Fritz Harzendorf, Verleger und Stiftungsgründer

Die STIFTUNG MICHAEL

In Deutschland gibt es eine Reihe an Organisationen, die sich um das Wohl von epilepsiekranken Menschen und deren Familien kümmern. Einige davon möchten wir in loser Reihenfolge vorstellen. Den Anfang macht die bekannteste Epilepsie-Stiftung Deutschlands, die STIFTUNG MICHAEL.

 

Diese wurde im Juli 1962 vom Zeitungsverleger Dr. Fritz Harzendorf gegründet, dessen Sohn Michael seit früher Kindheit an einer Epilepsie mit großen Anfällen nach dem Aufwachen und sehr häufigen Absencen litt. Nach anfänglichen Behandlungsschwierigkeiten wurde er anfallsfrei, Anlass für den Vater über die Gründung einer Epilepsiestiftung nachzudenken.

 

Dr. Harzendorf erkannte, dass Epilepsie erfolgreich behandelt werden kann, wenn Ärzte das Wissen über Epilepsie fachkundig anwenden. Im Gespräch mit dem damaligen behandelnden Arzt, Prof. Dr. D. Janz, entwickelte sich die Vorstellung, dass durch gezielte Epilepsieforschung die Behandlung der Epilepsien verbessert werden kann. Ebenso können durch qualifizierte Information und Beratung die mit Epilepsie verbundenen Einschränkungen in Schule und Beruf und bei anderen sozialen Aktivitäten gemildert oder beseitigt werden.

 

Die Arbeit der Stiftung orientiert sich an folgenden Zielen:

 

  • Qualifizierung von Ärztinnen und Ärzten und medizinischem Fachpersonal für eine dem wissenschaftlichen Kenntnisstand über Epilepsien entsprechende Behandlung und Beratung
  • Information von Betroffenen und deren Angehörigen, Ärzten und medizinischem Fachpersonal zu sozialmedizinisch wichtigen Fragen bei Epilepsie
  • Initiativen zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen für Menschen mit Epilepsie
  • Impulse zur Weiterentwicklung der klinischen und der Grundlagenforschung in der Epilepsie

Und dies äußerst erfolgreich seit mehr als 50 Jahren!

Thomas Mayer (DGfE), Marion Witt, Günter Krämer (Jury), Heinz Bühler (Stiftung Michael) bei
der Preisverleihung des Sybille-Ried-Preises 2015

Es wurden Preise geschaffen, die von der STIFTUNG MICHAEL in regelmäßigen Abständen verliehen werden:

 

Sibylle-Ried-Preis

 

Der Sibylle Ried Preis wird seit 2001 alle zwei Jahre im deutschsprachigen Raum zum Gedenken an Frau Dr. med. Sibylle Ried (29.8.1956 – 14.6.2000) verliehen.

 

Der Preis richtet sich an alle in diesem Bereich tätigen Menschen und Gruppen, ausdrücklich auch aus den Bereichen Neuropsychologie, Psychologie, Rehabilitation, Sozialarbeit, Selbsthilfearbeit etc.

 

Preisträger 2015 waren Schauspielerin Marion Witt und Regisseur Hans König für ihr Theaterstück „Die Steile Welle“.

 

Bewerbungen für den Sibylle-Ried-Preis 2017 können formlos bis zum 31.12.2016 eingereicht werden bei der Geschäftsstelle der STIFTUNG MICHAEL.

 

Der MICHAEL-PREIS

 

1963 zur Anregung der deutschen Epilepsieforschung erstmals vergeben, zählt der MICHAEL-PREIS heute zu einer der am höchsten angesehenen internationalen Auszeichnungen für die besten, zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragenden Arbeiten auf dem gesamten Gebiet der Epileptologie (klinische und experimentelle Forschung).

 

Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird zweijährlich an jüngere Wissenschaftler bis 45 Jahre verliehen. Seither wurden 69 Preisträger aus 16 Ländern ausgezeichnet.

 

Der MICHAEL-PREIS 2015 wurde verliehen an Dr. Jeanne Paz vom Gladstone Institute of Neurological Disease in San Francisco (USA) und würdigt ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Analyse von Netzwerk-Mechanismen, die nach einer Hirnschädigung zur Epilepsie führen.

 

Bewerbungen für 2017 können bis zum 31.12.2016 eingereicht werden. Weitere Infos zu Ausschreibungsbedingungen sind der Stiftungs-Homepage zu entnehmen.

 

Außerdem vergibt die Stiftung verschiedene Stipendien u. a. auch für nicht ärztliches Fachpersonal für die Weiterbildung „Epilepsie-Fachassistenz“ und „Epilepsie-Fachberatung“. Bewerben können sich Fachkräfte aus den Bereichen Pflege, Funktionsdienste, therapeutische Dienste (z. B. Ergotherapie), Pädagogik, Sozialarbeit und Psychologie. Die Weiterbildung soll zur Begleitung und Beratung von Betroffenen und Angehörigen bei speziellen Epilepsiefragen und zur Kooperation in einem multidisziplinären Team befähigen.

Zusätzlich gibt die STIFTUNG MICHAEL vielfältige Informationsmaterialien heraus, die auf der ihrer Internetseite zum Download zur Verfügung stehen und sich u. a. den Themen Sport, Rechtsfragen, Soziale Hilfen widmen. Die zuletzt veröffentlichte Broschüre „Epilepsie ansprechen“ gibt wichtige und hilfreiche Hinweise zum Thema, wie, wann und mit wem ich über meine Epilepsie spreche.

 

Darüber hinaus bietet die Homepage www.stiftung-michael.de einen Adressenservice mit Schwerpunktpraxen für Kinder und Erwachsene, Epilepsie-Ambulanzen, Beratungsstellen etc.

 

Die STIFTUNG MICHAEL eine Erfolgsgeschichte – wichtig und nicht mehr wegzudenken auf dem Gebiet der Epilepsie-Organisationen in Deutschland!

 

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg


Bilder - Quelle:  Stiftung Michael

 

Kontakt/weitere Infos:

 

STIFTUNG MICHAEL

Alsstraße 12

53227 Bonn

Tel.: 0228 94554540

post(at)stiftung-michael.de

www.stiftung-michael.de

 

 

Da das Stiftungsvermögen naturgemäß nicht angetastet werden darf, lebt eine Stiftung von erwirtschafteten Zinsen und Erträgen, die in der jetzigen Zeit nicht gerade üppig ausfallen.

 

Deshalb ist die STIFTUNG MICHAEL mehr denn je auf Spenden angewiesen. Auf der Internetseite existiert die Möglichkeit, mit wenigen Klicks eine Online-Spende zu tätigen, wer es lieber auf die traditionelle Art erledigen möchte:

 

STIFTUNG MICHAEL

BHF Bank Hamburg

IBAN: DE14500202000050128339

BIC/SWIFT: BHFBDEFF500

 

Es ist auch eine Fördermitgliedschaft möglich, um die STIFTUNG MICHAEL durch regelmäßige Spenden zu unterstützen.