Achtsamkeit und Humor:
Das Immunsystem des Geistes

Michael Metzner

Schattauer Verlag (April 2016)

184 Seiten

ISBN 978-3794529360

Taschenbuch € 19,99

 

Achtsamkeit und Humor als Impfung gegen die schweren und schwereren Stunden des Lebens! Jawohl, dem kann man nur aus vollem Herzen zustimmen!

 

Das Buch zeigt konkrete Übungen und praktische Aspekte zum Thema auf, es ist kurzweilig und unterhaltsam durch die persönlichen Erfahrungen des Autors. Also ran ans Buch und lernen, wie man sich, alle anderen und den Wahnsinn des Lebens nicht so ernst nimmt!

 

Elfi Holweg, Fürth

Die zitternde Frau:
Eine Geschichte meiner Nerven

Siri Hustvedt

Rowohlt Taschenbuch Verlag

(September 2012)

240 Seiten

ISBN 978-3499332944

Taschenbuch € 8,99 / Großdruck € 9,99

 

Die bekannte New Yorker Schriftstellerin Siri Hustvedt hält fast drei Jahre nach dem Tod ihres Vaters, eines Universitätsprofessors, eine Gedenkrede auf ihn an seiner alten Wirkungsstätte. Mitten in ihrer Ansprache befällt sie ein unkontrollierbares Zittern. Kurz darauf, bei einem Vortrag über ihre Schreibkurse für psychisch Kranke, wiederholt sich das Ereignis.

 

Weder Mediziner noch Psychologen kommen zu einer aussagekräftigen Diagnose – keine Erkrankung (darunter auch Epilepsie) will so richtig „passen“. Und so macht sich die Autorin selbst auf die Suche nach Antworten, erforscht die Zusammenhänge bzw. das Wechselspiel zwischen Geist, Psyche und Körper und stellt fest, dass es klare Gesetze von Ursache und Wirkung hier oft nicht gibt.

 

Die zitternde Frau erzählt eine Doppelgeschichte: Zum einen die der verschlungenen Erkenntnissuche Siri Hustvedts bezüglich der eigenen Erkrankung, zum anderen die der großen Fragen, die sich der Neuropsychiatrie heute stellen.

 

Ein interessantes und kluges, manchmal aber auch sehr fachspezifisches Dokument einer Suche nach dem, was uns im Innersten zusammenhält.

 

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg

 

Du bist richtig, wie du bist

Stefan Gemmel, Marie-José Sacré

Carl-Auer Verlag GmbH

(September 2016)

26 Seiten

ISBN 978-3849701499

Buch € 12,95

 

Bodo, der große freundliche Drache, lebt glücklich und zufrieden im Wald Tohuwabohu. Er ist der Freund aller Tiere, spielt, singt und lacht mit ihnen. Nur dem Löwen gefällt das nicht und er fordert den Drachen auf, sich zu benehmen, wie es sich für ein Ungeheuer gehört: laut und grausam. Weil Bodo das aber nicht kann und es auch gar nicht will, muss er den Wald verlassen. Doch bald wird klar, dass der Drache den Tieren fehlt. Sogar dem Löwen …

 

Ein wunderschön illustriertes Bilderbuch gegen Mobbing und Ausgrenzung für Kinder im Alter von 3-6 Jahren. Es soll ihnen Mut machen, zu sich selbst zu stehen und innere Stärke zu entwickeln. Es zeigt, dass jeder einzelne mit seinen Gaben und Eigenheiten wichtig ist für die Gemeinschaft.

 

Schön zu lesen und pädagogisch wertvoll = die perfekte Kombi und sehr empfehlenswert!

 

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg

 

 

Bedeutet ein halbes Gehirn, ein halber Mensch zu sein?

Philipp Dörr

Neopubli (August 2016)

140 Seiten

ISBN: 978-3741836558

Taschenbuch € 8,99

 

Dies ist ein sehr persönliches Büchlein mit einem „provokanten“ Titel. Geschrieben aus der Sicht eines betroffenen „Behinderten“. Wie Philipp Dörr es geschafft hat, trotz Epilepsie, anderer Beeinträchtigungen, Krankenhaus-Odysseen und Behörden-Hickhack mit Krankenkassen und anderen Institutionen seinen beruflichen Weg zu machen, ist bewundernswert.

 

Warum er seinen „Traumberuf“ z. Zt. nicht ausüben kann, wird detailliert geschildert. Es zeigt aber auch auf, wie wichtig gerade Selbstvertrauen, Nicht-Nachgeben, familiärer Rückhalt und individuelle Förderung sind.

 

In den Kapiteln „Der Behinderte und das deutsche Gesundheitssystem“, „das deutsche Bildungssystem“ und „Der Behinderte in der freien Wirtschaft/auf dem Arbeitsmarkt“ sowie „Der Behinderte in der deutschen Politik“ schneidet Philipp Dörr Themen an, die in ihrer Komplexität und Durchführbarkeit durchaus noch zu optimieren sind. Insbesondere spricht er hier ein starres Kategoriensystem an; natürlich am Beispiel seines individuellen Erlebens.

 

Fazit: Bedingt empfehlenswert, da ein Einzelschicksal und auch sehr subjektiv geschrieben. Trotzdem Kompliment an den Autor und natürlich die Menschen, die ihn in diesem Projekt unterstützten.

 

Ch. L. A. Bellanova, Nürnberg

 

Tigerherz: Die Schicksalsgeschichte eines Spitzenturners mit Epilepsie

Lucas Fischer/Katrin Sutter

Aris Verlag (April 2017)

200 Seiten

ISBN 978-3952465400

Buch € 26,00  (amazon/weltbild.de)

 

Er gilt als Schweizer Jahrhunderttalent. Von Kindesbeinen an trainiert der Kunstturner Lucas Fischer bis zu 30 Stunden die Woche auf seinen Traum hin – die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Ein Ziel, das er jedoch nie erreicht. Im Alter von 20 Jahren erkrankt er an Epilepsie und steht vor der schwierigen Frage, ob er seine Karriere als Spitzenturner fortsetzen kann. Er entscheidet sich, das Risiko einzugehen – und wird belohnt. Mit seiner Barrenübung gewinnt Lucas Fischer an der EM 2013 die Silbermedaille. Doch das Glück währt nicht lange. Die Krankheit und weitere Verletzungen legen ihm erneut Steine in den Weg. Im September 2015 tritt er überraschend zurück und fällt in ein tiefes Loch. Daraus befreit ihn ein neuer Traum: Lucas Fischer wagt eine Karriere im Showbusiness.

 

„Tigerherz“ ist das Portrait eines jungen Sportlers, dessen Epilepsie ihn aus seinem streng geplanten Alltag reißt und seine vorgezeichnete Lebensplanung komplett über den Haufen wirft. Der entscheiden muss, ob er aufgibt oder kämpft. Dabei wird die Geschichte immer von zwei Seiten beleuchtet – auf die Worte des unbeteiligten Erzählers folgen immer die eigenen Schilderungen von Lucas Fischer, seine ganz persönliche Sicht der Dinge: Wie viel Mut dazu gehört, nach einem Grand-mal wieder am Reck oder Barren zu trainieren, nach einem Anfall während eines Wettkampfs die Blicke der Kollegen bzw. der anderen Sportler zu ertragen und vieles mehr.

 

Hinfallen und wieder Aufstehen – die Geschichte aller Menschen mit Epilepsie – auch Lucas Fischer erlebt dies. Rückschläge wegstecken und nie aufgeben, das macht er. Aber man liest auch, wie viel Kraft ihn dies kostet.

 

Spannend, bewegend und sehr berührend – eine Geschichte über einen Kämpfer, der seinen ganz eigenen, neuen Weg findet!

 

Doris Wittig-Moßner, Nürnberg