Seminar-Wochenende in Hirschberg 2018

Tradition und Moderne …
Quelle: © Heiko Stempfle

Der Landesverband Epilepsie Bayern e. V. lud auch heuer wieder zu dem alljährlichen Seminar-Wochenende auf Schloss Hirschberg bei Beilngries im Altmühltal ein. Diese Veranstaltung gilt Epilepsiekranken und ihren Angehörigen aus ganz Bayern und soll zum einen der Stärkung der einzelnen Selbsthilfegruppen dienen und zum anderen natürlich das Verständnis für die Krankheit, die Ursachen, den Verlauf, die Behandlungsmöglichkeiten und auch den Umgang damit aufzeigen.

 

Im Vordergrund steht dabei aber immer: Keine Stigmatisierung, Offenheit gegenüber Betroffenen und auch Offenheit gegenüber Menschen, die nicht so gut Bescheid wissen. Lernen über Medikamente, neue Behandlungsmöglichkeiten, wo sind Therapiezentren, wie werden die einzelnen Formen der Epilepsie festgestellt und welche Ursachen können die Erkrankung auslösen.

… beides trifft in Hirschberg perfekt zusammen
Quelle: © LV Epilepsie Bayern

Dabei soll aber in diesen Seminaren, die schon seit Jahren auf Schloss Hirschberg durchgeführt werden, der Spaß, die Freude, das Lachen, das positive Denken nicht zu kurz kommen. Hierzu werden in verschiedenen Workshops Möglichkeiten aufgezeigt. Letztes Jahr wurde     z. B. gemalt, in anderen Jahren wurde getrommelt, gesungen, eine kurze Einführung in Yoga gegeben oder gezaubert. Dazu kamen verschiedene Themen in Psychologie, Pädagogik oder Alltagsbewältigung.

 

In diesem Jahr standen zur Auswahl „Aus der Ruhe in die Kraft – Achtsamkeit im Alltag“, „Was aus dem Gesicht spricht“ – von einer Physiognomin gelehrt, „Erste Hilfe bei epileptischen Anfällen“ und auch das Thema „Depression bei Angehörigen oder Freunden“ mit einer Traumatherapeutin wurde angeboten. Alle Kurse waren voll belegt und bei der abendlichen Zusammenfassung zeigte sich, dass diese Themen gut in den Alltag zu integrieren sind, die Teilnehmer begeistert waren und an den Tischen beim Abendessen noch heftig diskutiert wurde.

Gesichter lesen – eines der interessanten Seminare
Quelle: © Heiko Stempfle

Am Sonntagvormittag, nach einer kurzen Meditation in der Kapelle – das wird ebenfalls jedes Jahr angeboten – gab es noch den Vortrag: „Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln“, in dem eine Apothekerin, gleichzeitig Ernährungsberaterin, uns aufzeigte, wie sinnvoll oder auch gefährlich falsche Einnahme, Zufuhr von Zusatzmedikamenten wie Magnesium, Kalium etc. oder das Weglassen verschiedener Nahrungsmittel sein kann. Dazu gab es auch noch die genaue Erklärung, wo und wie die verschiedenen Epilepsiemedikamente aufgenommen und verarbeitet werden.

 

Diese Seminar-Wochenenden in Hirschberg sind für mich jedes Jahr ein Highlight, ein Muss, der „Jahresurlaub“ oder einfach ausgedrückt: das Beste, was mir und allen, die auch heuer wieder anwesend waren, passieren kann. Man trifft sich, man kennt schon viele, freut sich aufeinander, genießt die Ruhe hoch über Beilngries mit Blick auf die Altmühl, wird vom Küchenpersonal über alle Maßen verwöhnt, wohnt in wunderschönem Ambiente und vor allem: Da sind Menschen um einen herum, die die gleiche Krankheit haben, die einen verstehen, mit denen man über alles reden oder auch lachen kann. Jede/r hat seine/ihre eigene Geschichte und dennoch sind wir – gemäß unserem deutschen Grundgesetz – alle irgendwie gleich.

Ein ganz besonderer Blick: vom Schloss oben auf Beilngries im Tal
Quelle: © Heiko Stempfle

Ein dickes Dankeschön an den Landesverband Epilepsie Bayern und vor allem an Doris Wittig-Moßner und ihr Team, die wieder alles so wunderschön vorbereitet haben!

 

Vielen, vielen Dank und: auf Wiedersehen im nächsten Jahr auf Schloss Hirschberg!

 

Regina von Wendland,

Gesprächsgruppe für Epilepsiekranke Erwachsene Passau und deren Angehörige

 

 

Dieses Wochenende wurde von der BARMER Landesvertretung Bayern (Workshops) und der Fördergemeinschaft der Krankenkassen in Bayern (Rahmenprogramm) im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20h des SGB V unterstützt. Herzlichen Dank!