Mein Weg mit Epilepsie

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In loser Reihenfolge stellen wir immer wieder Betroffene vor, die uns ihren ganz eigenen Weg mit der Erkrankung schildern und zeigen, wie sie ihr Leben mit Epilepsie bewältigen. Hier die Geschichte von S.H., der nach einigen beruflichen Stationen im In- und Ausland momentan in Frankreich lebt und arbeitet.

 

Diagnose und Behandlung

  • Grand mal-Anfälle
  • seit 2010 medikamentös sehr gut eingestellt
  • erster Anfall im Alter von 20 Jahren
  • Behandlung mit Valproinsäure

 

Haben Sie schon vor Ihrer Erkrankung von Epilepsie gehört?

In der Schule hatte ich keine Anfälle und vor meinem ersten Anfall hatte ich noch nichts davon gehört.

 

Hatte die Epilepsie Auswirkungen auf Ihr Berufsleben?

Während meiner Ausbildung, im Studium und bei der Arbeit gab es keine Probleme. Die Krankheit stand bzw. steht mir nicht im Weg, meine Ziele zu erreichen.

 

Was ist für Sie persönlich die größte Einschränkung durch Ihre Epilepsie?

Ich lasse mich nicht einschränken. Ich kenne die Auslöser und achte darauf, diese zu vermeiden. Mehr kann ich nicht machen. Ich wollte „Es“ nicht haben, darum lasse ich mich nicht davon limitieren.

 

Verbinden Sie mit der Erkrankung auch etwas Positives?

Nein, Epilepsie ist eine Krankheit und ich kann dieser nichts Positives abgewinnen. Die Leute, denen ich dadurch begegnet bin, hätte ich lieber privat kennengelernt. Mein Neurologe und ein Sozialpädagoge haben mich unterstützt. Ein Partner und die Familie, die hinter einem stehen, sind natürlich unabdingbar.

 

Nach einem Gespräch mit Herrn Köppel von der Epilepsie-Beratungsstelle in Nürnberg habe ich bei meinem Umzug nach Frankreich meine Epilepsie auf einer Fliese im Keller meiner Nürnberger Wohnung deponiert und dort liegen lassen. Das geht nicht bei jeder Stufe der Erkrankung und nicht bei jedem. Bei mir hat es funktioniert. Dafür bin ich dankbar. Für mich ist die Krankheit (hoffentlich) erledigt. Ich denke positiv!

 

Was war Ihr negativstes Erlebnis in Bezug auf Epilepsie?

ALLES! Es gibt nichts Positives! Es handelt sich um eine neurologische Erkrankung und wenn die Möglichkeit besteht, diese loszuwerden, dann wäre die weg. Aber es geht nicht. Ich lasse mir trotzdem oder gerade deshalb keine Steine in den Weg legen.

 

Was war Ihr positivstes Erlebnis in Bezug auf die Erkrankung?

Die starke und hilfreiche Unterstützung, die ich erfahren habe – danke an meine Freundin, an meine Familie, an Dr. Dütsch (Neurologe) und an Herrn Köppel (Epilepsieberatung)!

 

S.H.

zusammengefasst von Doris Wittig-Moßner