Epilepsieforum in Dresden

Am 10.10.2009 fand das jährliche Epilepsieforum in Dresden statt. Das Thema in diesem Jahr war angelehnt an das Motto zum Tag der Epilepsie und lautete konkret „Epilepsie – Wie zufrieden bin ich mit meiner Behandlung?“

Wie in jedem Jahr war der große Saal im Haus der Epilepsieberatungsstelle Dresden voller Menschen. Diese Tatsache zeigt mir immer wieder, dass der Informationsbedarf zum Krankheitsbild Epilepsie sehr groß ist.

Was mich persönlich etwas nachdenklich gemacht hat, war der erste Vortrag. Herr Dr. Lutz sprach über eine Studie, in der es um Patientenzufriedenheit ging. Danach waren die  sächsischen Patienten diejenigen, die am zufriedensten mit ihren Ärzten sind. Dabei stellt sich für mich die Frage, warum ist das so? Liegt es daran, dass es in Sachsen so wenige Ärzte gibt und jeder froh ist, wenn er einen gefunden hat? Oder sind die Mediziner in Sachsen den Menschen einfach mehr zugetan?
Da Sachsen ein Flächenstaat ist (4 Mill. Einwohner auf 18 400 km2) kann es wohl kaum an der flächendeckenden, wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung liegen.

Neben dem Vortrag zur Patientenzufriedenheit, standen noch folgende Themen auf dem Programm:

  • „Absetzen von Medikamenten bei Epilepsie- geht das?“
    Dr. Thomas Mayer, Chefarzt vom Sächsischen Epilepsiezentrum Radeberg
  • „Neue Führerscheinregelungen“
    Sabine Brückner, Sozialarbeiterin im Sächsischen Epilepsiezentrum Radeberg
  • Vorstellung des MVZ – Neurologisch-Psychiatrisches Gesundheitszentrum Dresden
    Dr. Hopp, Dr. Findeis, Dr. Stappenbeck und Frau Runde


Mit der Einrichtung dieses MVZ ist der Weg zum Spezialisten in Sachen Epilepsie in Sachsen für die Betroffenen jetzt sehr erleichtert worden, denn bisher waren die Wege ins Epilepsiezentrum nach Radeberg für viele Menschen sehr beschwerlich. Manche bekamen keine Überweisungen oder trauten sich nicht, ihren behandelnden Neurologen darauf anzusprechen oder der Anfahrtsweg war einfach zu umständlich und weit.

Wünschenswert für die Patienten wäre natürlich eine flächendeckende fachärztliche Versorgung, das MVZ ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.


Ruth Retzlaff
Landesarbeitskreis-Epilepsie-Selbsthilfe-Sachsen (LakESS) e.V.