Epilepsie-Erklärung im EU-Palament

Am 15. September 2011 hat das Europäische Parlament in einer Erklärung zu Epilepsie den Europäischen Rat und die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, Forschung und Innovation im Bereich der Prävention sowie der Frühdiagnose und Behandlung von Epilepsien zu verstärken.

Epilepsie soll als wichtige Krankheit eingestuft werden, die für Europa eine erhebliche Belastung darstellt. Darüber hinaus sollen für Menschen mit Epilepsie gleiche Lebensqualität, vor allen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Beförderung und öffentliches Gesundheitswesen, gewährleistet und Vorschriften erlassen werden, um die Rechte aller Menschen mit Epilepsie zu schützen. 

Die schriftliche Erklärung zu Epilepsie Nr. 22/2011 war im Mai 2011 durch EU-Abgeordnete aus verschiedenen Ländern im Europäischen Parlament eingereicht worden. Um vom Parlament angenommen zu werden, musste die Erklärung von mindestens der Hälfte aller Abgeordneten (= 369 Parlamentarier) unterschrieben werden. Mit 459 Unterschriften ist die Epilepsie-Erklärung eine mit der höchsten Zahl an Unterschriften, die bisher zu Gesundheitsthemen im EU-Parlament angenommen wurden.

Die Erklärung zu Epilepsie wurde durch die Internationale Liga gegen Epilepsie (ILAE) und das Europäische Büro für Epilepsie (IBE) unterstützt. In Deutschland war die Bonner Klinik für Epilepsie maßgeblich daran beteiligt, möglichst viele der deutschen Abgeordneten zur Unterschrift zu bewegen. Wir danken hier besonders Herrn Prof. Dr. Christian Elger, der Anfang Juli persönlich nach Straßburg reiste und in Einzelgesprächen viele deutsche Parlamentarier davon überzeugte, die Erklärung zu unterschreiben.

Aber auch der bayerische Epilepsie-Landesverband (www.epilepsiebayern.de) und der Epilepsie Bundes-Elternverband (www.epilepsie-elternverband.de) haben in mehrmaligen Aktionen die bayerischen bzw. deutschen Abgeordneten kontaktiert und ihre eigenen Mitglieder dazu aufgefordert, ihre zuständigen EU-Parlamentarier anzusprechen und um deren Unterschrift zu bitten.

In den nächsten Wochen wird die Erklärung zu Epilepsie offiziell vom EU-Parlament an die Kommission und die Parlamente der Mitgliedsstaaten weitergeben - die Umsetzung der Erklärung ist für die einzelnen Mitgliedsstaaten nicht verbindlich, aber auch kleine Schritte haben oft eine große Wirkung! Denn dass eine Epilepsie-Diskussion und eine Verbesserung der Lebenssituation epilepsiekranker Menschen in Deutschland weiterhin dringend nötig ist, zeigt die Anzahl der geleisteten Unterschriften: Von insgesamt 99 deutschen Parlamentariern unterstützten 40 die Erklärung, 59 leider nicht, was einer Quote von ca. 40 % entspricht. 

Ein gutes oder eigentlich ein schlechtes Ergebnis - das ist hier die Frage … 

Doris Wittig-Moßner
für den LV Epilepsie Bayern e.V. und
den e.b.e. epilepsie bundes-elternverband e.V.



P.S.: Der genaue Wortlaut der schriftlichen EU-Erklärung zu Epilepsie Nr. 22/2011 kann im Internet auf den Seiten des Elternverbandes www.epilepsie-elternverband.de nachgelesen werden.