Tag der Epilepsie 2012 in Passau

Ulrike Jungwirth, Leiterin der Beratungsstelle Passau, bedankt sich bei Dr. Christian Schropp für seinen abwechslungsreichen Vortrag
Quelle: Epilepsie Beratung Niederbayern

Anlässlich des Tags der Epilepsie am 5. Oktober, der in diesem Jahr unter dem Motto "Epilepsien im frühen Kindesalter" stand, hatte die Epilepsieberatung Niederbayern unter der Leitung von Frau Ulrike Jungwirth in Zusammenarbeit mit der Gesprächsgruppe Epilepsie Passau zu einem Informationsabend eingeladen.

Ziel des diesjährigen Veranstaltungstages war die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Besonderheiten des Krankheitsbildes bei Säuglingen und Patienten bis zum Vorschulalter, aber auch die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten für Betroffene zu einer an den anerkannten Standards orientierten Epilepsiebehandlung.

Als Referent konnte hierzu der Leitende Arzt des Sozialpädiatrischen Zentrums an der Kinderklinik Dritter Orden Passau, Herr Dr. Christian Schropp, gewonnen werden. Der Facharzt für Kinderheilkunde ist Neuropädiater mit Zusatzqualifikation Epileptologie und führt eine zertifizierte Epilepsieambulanz für Kinder und Jugendliche.

Die zahlreichen und hochinteressierten Zuhörer erlebten einen Vortrag mit breitem Spektrum zu den neuesten Erkenntnissen, anschaulich gemacht auch durch Videoclips über Anfälle bei Säuglingen und Kleinkindern. Viele Epilepsien beginnen im Kindesalter, ausgelöst durch genetische Bedingungen, Schädigung des Gehirns, wie Sauerstoffmangel bei der Geburt oder auch Stoffwechseldefekte. Oft bleibt die Ursache aber unbekannt. Epilepsie ist heute gut behandelbar, die Mehrheit der Patienten wird bei entsprechender Therapie anfallsfrei.

Ausführlich berichtete der Facharzt über kindliche Epilepsieformen, deren Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Er zeigte auf, wie unscheinbar sich Anfallssymptome bei Säuglingen und Kleinkinder äußern können und wie schwer es für Angehörige sein kann, diese wahrzunehmen. Schon nach dem ersten Anfall sollte eine Arztvorstellung nicht versäumt werden. Wichtig sei dabei, die Art der Epilepsie zu bestimmen, denn daran orientiere sich die Behandlung.

Grundsätzlich unterscheidet sich die Therapie bei Kindern von der von Erwachsenen. Eingesetzt wird dabei eine medikamentöse Therapie mit modernen Antiepileptika. Aber auch spezielle Therapiemöglichkeiten wie Hormontherapie, Stoffwechseltherapie, ketogene Diät oder Epilepsie-Chirurgie sind in speziellen Fällen möglich.

Kleine Epilepsiepatienten empfinden oft Hilflosigkeit und Verunsicherung und auch die Eltern und Geschwisterkinder leiden unter der Situation des chronisch-kranken Kindes in der Familie. Unterstützen können bei diesen Problemen neben dem zuständigen Kinderarzt und dem Facharzt für Neuropädiatrie spezialisierte Epilepsie-Ambulanzen und -Kliniken aber auch die psychosozialen Beratungsstellen für Menschen mit Epilepsie. Info-Veranstaltungen, Selbsthilfegruppen bzw. der e.b.e. epilepsie bundes-elternverband (www.epilepsie-elternverband.de) sowie die Teilnahme an Patientenschulungen für Familien, wie sie die Passauer und andere Epilepsieberatungsstellen (www.epilepsieberatung-bayern.de) anbieten, können bei der Krankheitsbewältigung hilfreich sein.

Kontakt:

Epilepsie Beratung Niederbayern
Bischof-Altmann-Straße 9
94032 Passau
Tel.0851 7205207
Fax 0851 720599207
E-Mail: epilepsie(at)kinderklinik-passau.de
www.epilepsieberatung-niederbayern.de

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