Tag der Epilepsie 2013 in Passau
Zum Tag der Epilepsie 2013 und anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens veranstaltete die Gesprächsgruppe Epilepsie Passau einen Vortragsabend zum Thema "Mit Epilepsie mitten im Leben".
Die Leiterin der Epilepsie Beratung Niederbayern, Diplom-Sozialpädagogin Ulrike Jungwirth, begrüßte die zahlreichen Zuhörer und den Referenten des Abends, Dr. Heinrich Jörg von der Klinik Hohe Warte in Bayreuth. Danach erinnerte sie an die Gründung der Gesprächsgruppe vor zehn Jahren mit den ersten sechs mutigen Mitgliedern.
Seitdem wurde eine Fülle von Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themen zu den Aspekten der Erkrankung angeboten, aber auch der gesellige Teil kam nicht zu kurz.
Der Neurologe und Epileptologe Dr. Jörg widmete den Abend dem Thema "Mit Epilepsie mobil sein". Mobilität bedeutet ja nicht nur die Möglichkeit, von einem Ort zu einem anderen zu kommen, sondern auch, neuen Möglichkeiten offen gegenüber zu stehen und den Mut zu haben, seine eigenen Ängste (oder die der Umgebung) und selbst gesetzte Grenzen zu überwinden. Viele Patienten müssen nach der Diagnosestellung Epilepsie mit Auflagen und Verboten zurechtkommen, die ihr privates und berufliches Leben beeinträchtigen. Ausführlich wurden so die Zuhörer informiert über mögliche Kfz-Fahrverbote und die Voraussetzungen zu deren Lockerung. Großes Interesse zeigte sich auch am Thema Fahrradfahren, wobei hier eine individuelle Regelung empfohlen wurde.
Breiten Raum nahm das Reisen ein. Hier kann es für Menschen mit Epilepsie Einschränkungen geben, von denen man sich aber nicht entmutigen lassen sollte. Grundsätzliche Risiken (wie Verschiebungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Reisen durch mehrere Zeitzonen, veränderte Medikamentenwirkung wegen Reisekrankheiten oder Impfungen) sollten dabei bedacht werden.
Sport im Sinne individueller Freizeitgestaltung wird von vielen Betroffenen nur zaghaft betrieben, wobei erwiesen ist, dass sportliche Patienten nicht nur ihre Lebensqualität steigern, sondern auch seltener an Anfällen leiden. Voraussetzung dafür ist natürlich die Wahl der richtigen Sportart. Zur Ermutigung wurde abschließend noch ein Film gezeigt über einen Bergsteiger, der trotz Epilepsie sein Hobby nicht aufgibt nach dem Motto: "Ich kann es doch!"
Der Abend war dazu angetan, Menschen mit Epilepsie Mut zu machen, dass sie am Leben teilnehmen, ihre Wünsche - soweit möglich - umsetzen und innerlich und äußerlich mobiler werden. Damit verbessern sie ihre Lebensqualität und zeigen ihrer Umgebung, dass sie trotz eines Handicaps ihre Frau/ihren Mann im Alltag stellen.
Hermine Seitz, Passau
Kontakt Beratungsstelle/Passauer SHG:
Epilepsie Beratung Niederbayern
an der Kinderlinik Dritter Orden Passau
Ulrike Jungwirth
Bischof-Altmann-Straße 9
94032 Passau
Tel.: 0851 7205207
Fax: 0851 720599207
epilepsie(at)kinderklinik-passau.de
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