SUDEP – eine Klarstellung

Der in unserer letzten Ausgabe 3-2016 erschienene Artikel „Ein unerwarteter Tod“ führte zu einigen Rückfragen bezüglich des Risikos, an einem SUDEP (Sudden Death in Epilepsy) zu versterben.

 

Im fraglichen Absatz hieß es:

 

„Gefährdet seien vor allem jene Menschen, die trotz Medikamenten immer noch regelmäßig unter großen Anfällen leiden, sagt Felix Rosenow. Eine aktuelle Studie aus Finnland verdeutlicht das Risiko: Seit 1964 hatten Wissenschaftler dort 245 Patienten beobachtet, alle waren zu Beginn jünger als 16 Jahre. Rund ein Viertel starb im Laufe der Zeit noch vor dem 56. Geburtstag – „30 % davon erlitten einen plötzlichen unerwarteten Tod“, sagt Adam Strzelczyk.“

 

Die genannte Prozentzahl von 30 % bezieht sich nur auf den gefährdeten Personenkreis (d. h. Menschen mit großen Anfällen im Schlaf, seit sehr vielen Jahren/Jahrzehnten nicht anfallsfrei etc.), nur solche Risiko-Patienten wurden in der finnischen Studie beobachtet. Die Zahl bezieht sich nicht insgesamt auf Epilepsiebetroffene, das wird auch im Artikel mit dem folgenden Satz angesprochen:

 

„Schätzungen zufolge stirbt jährlich einer von 1.000 Patienten daran.“

 

Wir haben dazu aber auch nochmals einen Experten, Dr. Rainer Surges von der Klinik für Epileptologie in Bonn, befragt, wie die Zahlen wirklich zu interpretieren sind:

 

Die im Artikel zitierte finnische Studie sei sinngemäß so zu verstehen, dass 25 %
der 245 Epilepsie-Patienten vor dem 56. Lebensjahr verstarben. 30 % von diesen 25 % erlitten dabei einen SUDEP. Dies seien etwa 7,5 %, was dem kumulativen SUDEP-Lebenszeitrisiko von Patienten mit einer Epilepsie seit der Kindheit oder Jugend entspräche.

 

Wir hoffen, die bei einigen Betroffenen entstandene Unruhe und Besorgnis hiermit entkräften zu können.

 

Eure epiKurier-Redaktion