Alles Liebe – Familienleben mit einem Gendefekt

Shari und André Dietz

Edel Books 2019

222 Seiten

ISBN 978-3-841906557

€ 17,95 Taschenbuch / € 13,99 e-Book

Schon wieder so ein Erfahrungsbericht, und dann auch noch von einem Promi, den ich überhaupt nicht kenne…. aber das Cover gefällt mir!

 

Zugegeben, mit diesem Vorurteil ging ich sehr skeptisch an die Lektüre von „Alles Liebe“. Aber, zugegeben, das Vorurteil löste sich nach ein paar Seiten in Luft auf und ich las das Buch in einem Rutsch durch.

 

Der Titel ist Programm, man spürt die Liebe in der Familie Dietz, die sich mit vier Kindern, eins davon mit dem Angelman-Syndrom, einem seltenen Gendefekt, bravourös durchs Leben schlägt. Es ist nicht nur die Geschichte von Mari, nein, es ist die (Liebes-)Geschichte zweier Menschen, die gemeinsam durch Dick und Dünn gehen, wo einer auch mal sagen kann: „Mach Du das heute, ich packe das nicht!“ Die sich Freiräume für ihre Partnerschaft nehmen und für ihre vier Kinder da sind. Die einen Lernprozess durchmachen: „Mit ihrer Behinderung zu leben, ist für uns inzwischen ein Klacks. Nur die verdammte Epilepsie bricht uns regelmäßig das Genick.“ Auch das gelingt immer besser, vor allem, wenn Shari und André ihre Kinder mit einbinden, wenn Mari einen Anfall hat.

 

Das Buch ist keine chronologische Auflistung von Maris Lebens(schr)eckdaten. Es sind Geschichten, die viele Eltern mit kranken Kindern erleben, aber auch Geschichten von zwei Menschen, die sich und ihre Kinder so lieben, wie sie sind, mit einer guten Portion Humor (ohne Galgen!). Die zeigen, wie normal sie sind, auch wenn vier Kinder, eins davon behindert, nicht landläufig als normal angesehen werden.

 

Das Buch berührt, bringt zum Lachen und zum Nachdenken. Und mein Vorurteil? …ist Geschichte! :-)

Liebe Familie Dietz, machen Sie weiter so!

 

Susanne Fey, Wuppertal