Annette Fink: "Blickfängerin"

Ein Leben mit Epilepsie und Angst

ISBN 3-7831-2830-7

200 Seiten, Broschur

€ 14,95

„Epilepsie ist ein Tabuthema und die Zahl der Betroffenen wird vielfach unterschätzt. Sie schweigen, treten kaum an die Öffentlichkeit und ziehen sich nicht selten vom gesellschaftlichen Leben zurück. Ein Leben hinter Fassaden.

Und so habe ich dieses Buch nicht gerne geschrieben. Es lüftet mein Epilepsie- und Angsttabu und eröffnet tiefe Einblicke hinter meine gut aufgebaute Fassade. Doch ein Leben hinter Fassade engt ein und so habe ich dieses Buch doch gerne geschrieben, denn es lüftet das Epilepsie- und Angsttabu und eröffnet tiefe Einblicke hinter eine der vielen Epilepsie- und Angstfassaden.“

Annette Fink, Gingst auf Rügen im Juli 2006

Anette Fink hat epileptische Anfälle und eine Angststörung. Beides sind Erkrankungen, über die man nicht gerne spricht, die den Menschen auf den ersten Blick nicht anzusehen sind, die aber gar nicht so selten vorkommen. In Deutschland ist rund 1% der Bevölkerung an einer Epilepsie erkrankt, jeder zwanzigste Mensch erlebt einmal in seinem Leben einen epileptischen Anfall. An einer Angststörung erkranken rund 15 % einmal in ihrem Leben, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich höher.

In ihrer eindrucksvollen, bemerkenswerten, dichten Ausdrucksweise beschreibt Anette Fink ihr eigenes Leben. Die Angst vor den Anfällen, genährt von den Reaktionen der Umgebung und der Angst sich zu blamieren, die Angst vor der Angst, die sich aus sich selber speist, beides wird für den Leser spürbar. Man kann förmlich fühlen, wie die Angst von ihr Besitz ergreift und wie sie darum kämpft, ein normales Leben zu führen.

Das Buch hat mich persönlich sehr fasziniert. Es ist ein Buch, das ich nicht in einem Rutsch lesen konnte, das ich aber jedem empfehle, der wissen, spüren, erleben möchte, was Angst ist.